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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Spanischer Staatssekretär: Präsidentschaft wird ihre Aufgaben erfüllen

Im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten zeigte sich Ramón Marimón, spanischer Staatssekretär für Wissenschaft und Technologie, zuversichtlich, dass die spanische Präsidentschaft während ihrer sechsmonatigen Amtszeit bei mehreren Streitfragen, die die Forschergemeinde betreffen, zu ...

Im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten zeigte sich Ramón Marimón, spanischer Staatssekretär für Wissenschaft und Technologie, zuversichtlich, dass die spanische Präsidentschaft während ihrer sechsmonatigen Amtszeit bei mehreren Streitfragen, die die Forschergemeinde betreffen, zu einer Einigung gelangen wird. Die Forschergemeinde hat bis Ende Juni hohe Erwartungen an die Präsidentschaft. Sie hofft u.a. auf eine Einigung über das Sechste Rahmenprogramm (RP6) auf der Tagung des Forschungsrats im März, die Ankündigung weiterer Maßnahmen zur Umsetzung der auf der Lissabonner Ratstagung vor zwei Jahren angekündigten Ziele und Maßnahmen und eine Einigung über den Standort der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBLS). Marimón ist sich der Kürze der Zeit bewusst, denn das Parlament muss noch vor dem Forschungsrat im März eine Stellungnahme zu den Vorschlägen der Kommission über die Regeln für die Beteiligung abgeben, wovon er jedoch ausgeht. Ebenso optimistisch zeigte er sich darüber, dass die Forschungsminister der EU am 11.März ohne größere Schwierigkeiten einen Konsens erreichen. "Es gibt noch Strukturfragen, die geklärt werden müssen. Damit meine ich Fälle, wo die Kommission genau darlegen muss, was es z.B. eigentlich heißt, bestimmte Instrumente umzusetzen. Sie ist aber dabei, dies zu tun, sodass wir aus meiner Sicht bereits in kurzer Zeit zahlreiche Gespräche über das Sechste Rahmenprogramm führen konnten und die Standpunkte sich bereits deutlich angenähert haben", sagte er gegenüber CORDIS-Nachrichten. Der Termin der Tagung des Rats im März in Barcelona ist Marimón zufolge reizvoll, denn der Euro zeige nun, wie umfangreich und leistungsfähig der gemeinsame Binnenmarkt ist, wo Innovationen große Auswirkungen und einen hohen Ertrag versprechen. "Wir befinden uns nun in einer Position, wo es angebracht erscheint, Forschung und Entwicklung sowie Innovation zusammenzubringen", sagte Marimón. "Aus diesem Grund wird [in Barcelona] die Biotechnologie-Initiative auf die Tagesordnung gesetzt, eine Initiative, die nicht nur die Forschung, sondern auch die Wirtschaft, den Finanzsektor, die Umwelt sowie ethische Fragen betrifft", so Marimón. Gegenüber CORDIS-Nachrichten betonte Marimón die Rolle der Biotechnologie als zentrales Thema der Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, das die spanische Präsidentschaft angehen will: "Ich bin nicht der Auffassung, dass die Gesellschaft sich nicht [für die Wissenschaft] interessiert", sagte der Staatssekretär. "Vielmehr bin ich der Meinung, dass sie sehr wissbegierig ist, aber manchmal Kommunikationsprobleme bestehen." Als Beispiel nannte Marimón die Gentechnik: "Wenn die Öffentlichkeit bisweilen die Gentechnik ablehnt, obwohl sie nichts gegen eine Verbesserung der Transplantationstechnik einzuwenden hat, sieht sie nicht den Zusammenhang zwischen diesen beiden Gebieten. In Fragen der Biotechnologie wird oft einiges durcheinandergebracht." Auf die Frage, ob er sich der Meinung von Forschungskommissar Philippe Busquin anschließt, wonach die Darstellung in den Medien einer der Gründe für das verbreitete Desinteresse ist, betonte Marimón, nicht nur die Medien seien für die Bewusstseinsbildung zuständig: "Es stimmt zwar, dass eine bessere Berichterstattung in den Medien dienlich wäre, aber [...] ich denke, dass alle Beteiligten - Wissenschaft, Wirtschaft, Medien - die Aufgabe haben, zu informieren. Dies ist die einzige Möglichkeit, um das richtige Gleichgewicht zwischen dem Nutzen und den möglichen Kosten zu finden." Die spanische Woche der Wissenschaft, die vor kurzem erstmals veranstaltet wurde und Marimón zufolge begeisterte Reaktionen hervorrief, sei ein Beleg für das Interesse der Europäer an der Wissenschaft. "In der Gesellschaft macht sich mehr und mehr die Überzeugung breit, dass man im 21.Jahrhundert informiert sein muss, denn man wird ständig mit Problemen in Bereichen wie der Lebensmittelsicherheit, der Entwicklung der Gesundheitsfürsorge und der Umwelt konfrontiert. [...] Das Interesse ist aus meiner Sicht da. Manchmal liegt das Problem darin, dass es an dem entsprechenden Hintergrundwissen fehlt, um nachzuweisen, dass die Risiken richtig eingeschätzt werden", sagte er. Ein Beispiel für eine Einrichtung, deren Aufgabe darin besteht, die Risiken für die EU-Bürger zu minimieren, sei die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBLS). Die Gründung der EBLS sei zwar von den europäischen Staats- und Regierungschefs beschlossen worden, doch habe man sich bisher nicht auf einen Standort einigen können. Der spanische Staatssekretär hofft, dass während der Präsidentschaft seines Landes eine Entscheidung fällt. "Hier sind noch viele Fragen offen, die wir unter unserer Präsidentschaft klären wollen. Ich bin mir sicher, dass es zu Diskussionen kommen wird", sagte er. Auf das relativ junge spanische Ministerium für Wissenschaft und Technologie, das erst im Jahr2000 gegründet wurde, käme zwar eine große Verantwortung zu, doch Marimón gibt sich zuversichtlich, dass sein Land diese bewältigen kann.

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