EMBL gelingt Durchbruch bei Interferon-Forschung
Wissenschaftlern des Europäischen Labors für Molekularbiologie (EMBL) in Italien ist ein Durchbruch beim Verständnis der Interferon-Produktion gelungen. Auf die wissenschaftliche Forschung von vor 50 Jahren aufbauend, die zu dem Ergebnis kam, dass Zellen, die von Viren befallen sind, ein Protein (Interferon) abscheiden, das andere Zellen vor einer Infektion schützt, fanden die Wissenschaftler des EMBL nun heraus, dass man der akzeptierten Theorie zur Interferon-Produktion nicht gänzlich zustimmen kann. Diese besagte, dass die Zellen im Körper einige "Starter"-Interferonen wahrnehmen und dass dies ausreicht, um eine größere Produktion zu stimulieren. In Tests mit Mäusen fanden die Wissenschaftler Ulrich Kalinke und Winfried Barchet jedoch heraus, dass die Interferon-Produktion tatsächlich zu einer bestimmten Zellart in der Milz, den so genannten dendritischen Zellen, zurückverfolgt werden kann. Die Entdeckung bedeutet, dass die Verwendung von Interferon, das als natürliche Reaktion auf Infektionen breite Anwendung findet, eventuell neu überdacht werden muss. Darüber hinaus liefert sie zusätzliche Informationen darüber, wie das Immunsystem des menschlichen Körpers funktioniert. Die vollständigen Ergebnisse der EMBL-Forschung sind in Ausgabe 4 des Journal of Experimental Medicine nachzulesen.