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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Busquin: Handeln erforderlich, um das "europäische Paradox" anzugehen

Forschungskommissar Philippe Busquin hat zu Schritten aufgerufen, um - wie er es bezeichnet - "der Umkehrung des europäischen Paradoxes" zu begegnen. Damit ist das Phänomen gemeint, dass es Europa nicht gelingt, Forschungsergebnisse und neue Erkenntnisse voll zum Vorteil der W...

Forschungskommissar Philippe Busquin hat zu Schritten aufgerufen, um - wie er es bezeichnet - "der Umkehrung des europäischen Paradoxes" zu begegnen. Damit ist das Phänomen gemeint, dass es Europa nicht gelingt, Forschungsergebnisse und neue Erkenntnisse voll zum Vorteil der Wirtschaft und Industrie zu nutzen. Beim zweiten internationalen Forum "Economie, recherche, innovation" am 14. Februar in Paris meinte Busquin, dass sich Politiker zwar in jüngster Zeit auf das europäische Paradox konzentriert hätten, "wenn es ein Paradox gibt, so wird dies jedoch zur Zeit umgekehrt - Europa erzielt bessere Ergebnisse bei der Innovation, investiert [aber immer noch] weit weniger in die Schaffung von Wissen, das heißt in Forschung und technologische Entwicklung, als seine Hauptpartner und -konkurrenten, die Vereinigten Staaten und Japan". "Diese Kluft hat sich in letzter Zeit erheblich erweitert und wächst weiter - in dem Maße, dass unser Innovationssystem riskiert den Schwung zu verlieren, im Vergleich zu einem amerikanischen Innovationssystem, das auf eine F&E [Forschung und Entwicklung]-Grundlage zurückgreifen kann, die unserer überlegen ist", warnte Busquin. Derzeit stagnieren die Forschungsausgaben der Europäischen Union bei nur 1,9 Prozent des BIP (Bruttoinlandsprodukt), während die Ausgaben in den USA 2,6 Prozent und in Japan fast 3 Prozent erreicht haben und diese weiter wachsen. Busquin lenkte die Aufmerksamkeit insbesondere auf die F&E-Ausgaben von Unternehmen, die in Europa 1,1 Prozent des BIP ausmachen, im Vergleich zu 1,8 Prozent in den USA. Außerdem sind seit 1995 die Forschungsanstrengungen von Unternehmen in den USA dreimal schneller gewachsen als in Europa. "Wenn diese Entwicklung so weitergeht", so Busquin, "werden wir nicht nur die Ziele von Lissabon nicht erreichen, sondern sogar Rückschritte machen." Der Kommissar möchte diesem Trend auf dreierlei Weise entgegenwirken. Erstens möchte er die Forschung beim Europäischen Rat im März in Barcelona unter den europäischen Entscheidungsträgern zu einem Hauptthema machen, zweitens möchte er mit den Mitgliedstaaten am Aufbau des Europäischen Forschungsraums (EFR) arbeiten und drittens möchte er dem Trend durch das Sechste Rahmenprogramm für Forschung (RP6) entgegenwirken. Er erklärte, es seien dringend Anstrengungen erforderlich, um Instrumente für die öffentliche Finanzierung der Forschung in Unternehmen zu mobilisieren. "Es müssen gemeinsame europäische Anstrengungen unternommen werden, um die verschiedenen Instrumente zur Finanzierung von Forschung effizienter und systematischer zu nutzen", sagte er. Er wies auf verschiedene wichtige Finanzierungsinstrumente hin, darunter direkte staatliche Hilfen, Steueranreize und andere steuerliche Maßnahmen, Garantiemechanismen und Risikokapital. In mehreren Bereichen seien Fortschritte erzielt worden, sagte Busquin, so z.B. bei der Förderung von Risikokapitalinitiativen im Biotechnologie-Sektor, die in der im Januar 2002 gestarteten Europäischen Biotechnologie-Strategie festgelegt wurden, und bei Frankreichs System der inkrementellen Steuererleichterung für Unternehmen, die Forschung betreiben. "Die Erfahrung zeigt, dass diese verschiedenen Instrumente nicht ihr volles Potenzial erreichen, wenn sie nicht im Rahmen kohärenter Forschungs- und Finanzpolitik kombiniert werden", sagte Busquin und rief die Kommission und die Mitgliedstaaten auf zusammenzuarbeiten, um die Auswirkungen verschiedener Finanzierungsinstrumente zu bewerten, sich über beste Praktiken auszutauschen und neue Wege zu finden, damit diese Mechanismen zum Nutzen von Forschung und Innovation in Europa angewendet werden. "Es wurden nicht alle möglichen Formeln ausgeschöpft", erklärte er, "und ich möchte die Akteure ermutigen, ihre Phantasie zu nutzen."

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