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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Direktor des Growth-Programms: EU hat wichtige Rolle in der Raumfahrt zu übernehmen

Wissen, Marktnutzung und Einfluss, dies seien drei Gründe, warum die EU nun eine Raumfahrtpolitik haben sollte, erklärte Jack Metthey, der kürzlich ernannte Direktor der Direktion "Wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum: Verkehrsforschung" gegenüber CORDIS-Nachricht...

Wissen, Marktnutzung und Einfluss, dies seien drei Gründe, warum die EU nun eine Raumfahrtpolitik haben sollte, erklärte Jack Metthey, der kürzlich ernannte Direktor der Direktion "Wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum: Verkehrsforschung" gegenüber CORDIS-Nachrichten. Zur Unterstützung der Raumfahrtaktivitäten der Kommission wurde vor Kurzem das Referat für Raumfahrtforschungspolitik und -koordinierung unter der Leitung von Luc Tytgat geschaffen. Das Referat wird eine F&E (Forschung und Entwicklung)-Strategie definieren und Aktivitäten im Bereich der Raumfahrtpolitik und -forschung leiten. "Aus diesen drei Gründen [Wissen, Marktnutzung und Einfluss] wäre es für Europa sehr schwierig, wenn es in der Raumfahrt nicht vertreten wäre, besonders wenn wir über die Wissensgesellschaft sprechen. Raumfahrt ist ein Bereich, in dem Wissen sehr wichtig ist. Man kann nicht in den Weltraum fliegen, wenn man das Wissen nicht hat, und wenn man in den Weltraum fliegt, erlangt man Wissen", so Metthey. Er nahm auch Bezug auf den Gipfel von Göteborg und die Priorisierung von nachhaltiger Entwicklung, welche ein Grund für Projekte wie Envisat, das die Erdbeobachtung erleichtern wird, sei. Sicherheit sei ein "wachsender Aktionsbereich" für die Gemeinschaft. "Die Raumfahrt ist ein Bereich von Macht, Einfluss und Souveränität, im weitesten Sinne dieses Wortes. Sie steht auch mit dem Begriff der Sicherheit in Zusammenhang." Die Bedeutung der Raumfahrt für Europas Bürger sei ebenfalls wesentlich. Zudem müsse man die Raumfahrt denen näher bringen, die letztlich Nutzen daraus ziehen. "Bisher wurde die Raumfahrt aus technologischer Sicht angegangen. Aber es sind auch hohe Kosten damit verbunden und daher ist es vernünftig, gegenüber den europäischen Bürgern Rechenschaft abzulegen", so Metthey. Um die Bedeutung der Raumfahrt für das tägliche Leben zu verdeutlichen, schlug er vor, sich vorzustellen, dass alles, was mit Raumfahrt zusammenhängt, einen Tag lang nicht funktioniert. Dies würde kein Fernsehen, die Kappung vieler Telefonverbindungen und wirtschaftlich gesehen den Verlust von Milliarden von Euro bedeuten. Metthey, der beim Start von Envisat, Europas fortgeschrittenem Erdbeobachtungssatelliten, am 1. März dabei sein wird, erklärte, um die neue Raumfahrtpolitik zu stärken, beabsichtige die Kommission, ihre Beziehungen zur Europäischen Raumfahrtbehörde zu festigen, die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Raumfahrt zu verbessern und die Raumfahrt den Bürgern näher zu bringen. Das Raumfahrt-Team der GD Forschung möchte auch Verbindungen zu Kollegen bei anderen Diensten aufbauen und die Raumfahrt als potenziellen Mehrwert ihrer Aktivitäten fördern. Der Wunsch, neue Akteure mehr in die Raumfahrtforschung einzubinden, erstreckt sich auch auf kleinere Unternehmen, kleinere Länder und Beitrittsländer. Der Direktor begrüßt die Errungenschaften der ESA, neue Akteure in die Raumfahrt einzubringen. Er erklärte, dass durch Anwendung einer Quid-pro-quo-Philosophie die Mitglieder der ESA an Programmen teilnehmen, jedoch erwarten, dass ihre nationale Industrie daraus einen Nutzen zieht und sie in irgendeiner Art etwas zurückbekommen. Über die Jahre hinweg habe daher jedes Land einige Aktivitäten im Zusammenhang mit der Raumfahrt entwickelt, so Metthey, sei es im Bereich Hardware, Versorgungskette, Dienstleistungen, Informatik, Elektronik oder Bodenausrüstung. Er zweifelt auch nicht daran, dass die Beitrittsländer sich mehr an der Raumfahrt beteiligen werden. Die ESA verhandele bereits mit einigen dieser Länder. Die Kommission verhandelt derzeit mit der ESA und bat kürzlich den Ministerrat um ein Verhandlungsmandat zum Abschluss eines Rahmenabkommens zwischen den beiden Einrichtungen. Es wird erwartet, dass die Mitgliedstaaten beim Forschungsrat am 11. März eine Entscheidung erzielen. Laut Metthey hat der gemeinsame Betrieb des Galileo-Projekts gezeigt, dass ein solches Abkommen notwendig ist. "Galileo wird zum Teil von der ESA und zum Teil von der EG finanziert. Die Kanalisierung dieser Beiträge in eine Einheit, ein einziges Management, ein einziges System erwies sich hinsichtlich des Entscheidungsprozesses etwas schwierig, da wir parallele Pfade verfolgen müssen, die nicht so gut synchronisiert sind. [...] Da wir eine Reihe von Initiativen gemein haben, die wir umsetzen möchten, möchten wir uns das Leben einfacher machen", so Metthey. Die Kommission hofft, dass durch die Formalisierung der Beziehungen zwischen der ESA und der EU die Rollen von Kunde und Anbieter klarer definiert werden, so dass der Nutzer, hier die Kommission, seine Anforderungen definieren kann. Die Kommission erweitert ihre Zusammenarbeit in der Raumfahrt auch mit Drittländern. Sie hat bereits ein Abkommen mit Russland geschlossen, das von Forschungskommissar Philippe Busquin, ESA-Generaldirektor Antonio Rodotà und Juri Koptev, dem Direktor der russischen Raumfahrtbehörde RKA, unterzeichnet wurde. Die Fachleute haben sich bereits getroffen und diskutieren konkrete Projekte. Metthey erwartet, dass dem ein Besuch von Busquin und Mitsos in Russland im Laufe des Jahres folgen wird. Nach Meinung von Metthey unterstützen die EU-Mitgliedstaaten die Beteiligung der Kommission an der Raumfahrt sehr. "Es ist natürlich, diesen Schritt zu unternehmen. Wir alle wissen, dass die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, weit geringer sind als die Investitionen in den Vereinigten Staaten. Wir müssen mit weniger Mitteln mehr erreichen als unsere Mitbewerber. Mit anderen Worten müssen wir also besser organisiert sein. Wir brauchen eine wirklich europäische Raumfahrtpolitik mit Kostendegression und besserer Kosteneffizienz." Metthey wird beim für den 1. März geplanten Start von Envisat dabei sein, einem fortgeschrittenen Erdbeobachtungssatelliten auf einer Polarumlaufbahn, der Messungen der Atmosphäre, des Ozeans, von Land- und Eisflächen über einen Zeitraum von fünf Jahren vornehmen wird. Envisat sei ein "bedeutender Durchbruch" bei der Erdbeobachtung, so Metthey. Der Satellit verschafft Europa eine wichtige Rolle. Eine Reihe von EU-finanzierten Projekten wird Informationen des Satelliten verarbeiten und analysieren. Laut Metthey "warten hunderte von wissenschaftlichen Anwendungen ungeduldig auf diese Informationen".

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