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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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WSA ruft zur Ausweitung der Biotechnologie-Forschung in der EU auf

In einer im Februar veröffentlichten Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (WSA) heißt es, dass die europäische Biotechnologie-Forschung ausgeweitet werden und weitere Arbeit im Bereich genetisch veränderter Organismen (GVO) und Nahrungsmittelqualit...

In einer im Februar veröffentlichten Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (WSA) heißt es, dass die europäische Biotechnologie-Forschung ausgeweitet werden und weitere Arbeit im Bereich genetisch veränderter Organismen (GVO) und Nahrungsmittelqualität umfassen sollte. Laut dem Papier besteht die Notwendigkeit, neue Forschungsfelder zu eröffnen, um auf weiterhin offene Fragen zu den GVO Antworten zu geben, und Strategien Vorrang einzuräumen, die auf die Verbesserung der Qualität von Nahrungsmitteln abzielen. Der Biotechnologie komme im Sechsten Rahmenprogramm für Forschung der EU zwar eine wichtige Rolle zu, nach Ansicht des Ausschusses "sollte jedoch der Untersuchungsgegenstand nicht zu stark eingeschränkt werden, etwa allein auf medizinische Applikationen; vielmehr sind auch die Nahrungsmittel, die Feinchemikalien und die Umwelt einzubeziehen". Der Ausschuss erklärt, dass die wachsende Bedeutung der Biotechnologie weitreichende Auswirkungen auf die europäischen Bürger habe, insbesondere auf das Verständnis und die Akzeptanz neuer Entwicklungen. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die unterschiedlichen Haltungen gegenüber biotechnologischen Entwicklungen im medizinischen und im landwirtschaftlichen Bereich und die Schwierigkeiten durch "die öffentliche Meinung, die sich widersprüchlich verhält: sie akzeptiert begeistert die Abgabe von Insulin, das jetzt gentechnisch gewonnen wird, aber sie hegt Ängste und Wahnvorstellungen beim Verzehr von Maismehl aus GVO - als ob es leichter fiele, ein Medikament zu spritzen als eine Frucht oder einen Salat zu essen". Weiter heißt es in der Stellungnahme: "Nach Ansicht des Ausschusses müssen die Bürger in der Europäischen Gemeinschaft unbedingt regelmäßig und auf kreative Art und Weise mit den Entwicklungen und dem Tempo des Fortschritts in den Biowissenschaften und der Biotechnologie vertraut gemacht werden; damit wäre mittel- und langfristig ohne jeden Zweifel dem zentralen Ziel der Gemeinschaft gedient, eine wissensbasierte Gesellschaft zu schaffen." Diese Information der Öffentlichkeit über die Biowissenschaften und die Biotechnologie müsse mit dem vorgeschlagenen Aktionsplan der Gemeinschaft für lebenslanges Lernen konsistent sein, der zum Ziel hat, das Prinzip des lebenslangen Lernens unter Nutzung der Informationstechnologien umzusetzen und zu entwickeln. Der Aktionsplan umfasst Maßnahmen zur Förderung der Rolle der Biowissenschaften und der Biotechnologie in den Lehrplänen von Schulen und zur Verbesserung des Informationszugangs für Bürger in diesem Bereich. Der Ausschuss erwartet, dass die Strategie der Kommission Pilotvorhaben im Bildungswesen einführen wird, um die Öffentlichkeit über die biotechnologischen Entwicklungen zu informieren. Außerdem sollen Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene koordiniert werden, um Regeln sowohl im öffentlichen als auch im privaten Forschungsbereich einzuführen und anzuwenden. Laut der Stellungnahme ist zwar die europäische Forschung in den Biowissenschaften per se nicht inadäquat, jedoch bestehe eine "Tradition der gemeinsamen Nutzung von Wissen, die der Anmeldung von Patenten entgegensteht, sowie eine nur schwache Bindung zwischen Forschung und Wirtschaft, was zu Missverständnissen führt". Anzumerken sei auch die Langsamkeit, mit der die öffentlichen Stellen bestimmter europäischer Länder sich der Bedeutung der Biotechnologie hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung bewusst wurden, während "die europäischen Institutionen dieses Thema sehr viel schneller aufgegriffen haben". Nachdem die Kommission die "Alarmglocke" geläutet habe, hätten die Anstrengungen in den Mitgliedstaaten und auf europäischer Ebene konkrete Ergebnisse gezeigt und der Abstand zu den USA verringere sich. Es wird jedoch dazu aufgerufen, "unverzüglich" ein einheitliches Gemeinschaftspatent einzuführen, um den "Wettbewerbsvorteil" der USA zu überwinden. Es gebe einen scharfen internationalen Wettbewerb in den Biowissenschaften zwischen amerikanischen und europäischen Forschungslabors sowie Eile beim Schutz der Entdeckungen, so der Ausschuss. Laut der Stellungnahme ist das Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit von Biotechnologie-Unternehmen mit hohem Risiko durch gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedigungen, die vom Eingehen von Risiken und von der Unternehmensgründung tendenziell abhalten, vielfältig "behindert" worden - und dies trotz der Einrichtung von Industrieplattformen, die Unternehmen zusammenbringen, zur Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie anregen und Innovation fördern.