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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Mitsos sichert Forschern aus den Beitrittsländern den Nutzen der neuen Instrumente für das RP6 zu

Bei der Konferenz "Europäische Forschungsförderung im Rahmen der europäischen Erweiterung" am 7. März in Bonn versicherte der Generaldirektor der GD Forschung Achilleas Mitsos, dass die Beitrittsländer weder durch die neuen für das Sechste Rahmenprogramm vorgeschlagenen Instru...

Bei der Konferenz "Europäische Forschungsförderung im Rahmen der europäischen Erweiterung" am 7. März in Bonn versicherte der Generaldirektor der GD Forschung Achilleas Mitsos, dass die Beitrittsländer weder durch die neuen für das Sechste Rahmenprogramm vorgeschlagenen Instrumente noch durch die verschiedenen Zeitpunkte, ab denen die Länder voll am Programm teilnehmen, Nachteile hätten. Vertreter verschiedener Beitrittsländer lobten die Idee der integrierten Projekte und der Exzellenznetze, äußerten sich jedoch besorgt darüber, dass sie auf Grund ihrer mangelnden Ausrüstung im nächsten Rahmenprogramm benachteiligt sein könnten. "Alle Spieler spielen nach den gleichen Regeln, sie haben jedoch nicht die gleichen Ausgangsmöglichkeiten. Sie kommen von verschiedenen Startpositionen", so Dr. Karel Jungwirth, der ehemalige Vizepräsident der Tschechischen Akademie der Wissenschaften. Professor Wojciech Maciejewski, Vorsitzender der Kommission für die Internationalen Programme der Polnischen Universitätsrektorenkonferenz in Warschau, Polen, fügte hinzu, er fürchte, integrierte Projekte bedeute nur große Projekte, wodurch kleinere Länder benachteiligt würden. Darauf erklärte Dr. Mitsos: "Es geht nicht um große Projekte gegen kleine Projekte. Es ist nicht von der Größe eines Projekts abhängig, wie effizient es ist. Ziel ist es nicht, groß gegen klein auszuspielen, sondern integrierte statt verstreute Anstrengungen zu unternehmen." Auf die Frage von CORDIS-Nachrichten, warum er Forschern oft versichern müsse, dass sie keine Nachteile hätten, wenn das RP6 in Gang ist, sagte er, er glaube, dass die Menschen Angst vor Veränderungen hätten. "Veränderungen beängstigen die Leute. Das ist normal, aber nicht unbedingt richtig", meinte er. Dr. Mitsos betonte, dass das RP6 eine erhebliche Reduzierung der Bürokratie vorsehe, und äußerte sich überrascht darüber, dass diejenigen, die die Bürokratie der Rahmenprogramme zuvor kritisiert haben, nun die Vereinfachungen, die das RP6 bringen wird, hinterfragen. Exzellenznetze brächten auch den Beitritts- und kleineren Ländern Vorteile. Er unterstrich, dass sie nicht als Netze großer Einrichtungen beabsichtigt seien und dass alle Beitrittsländer hervorragende Wissenschaftler hätten. Er teilte CORDIS-Nachrichten auch mit, dass nach einem Aufruf zur Interessenbekundung der Kern des Netzes sich zu bilden beginne. "Die Netze werden wachsen. Sie bringen Menschen zusammen, die zuvor nicht zusammengearbeitet haben. Es handelt sich um einen Prozess", so Mitsos. Dr. Jungwirth war jedoch besorgt, dass der Mangel an Ausrüstung in einigen Ländern bedeute, dass "es einen Unterschied zwischen hervorragenden Wissenschaftlern und hervorragenden Labors gibt". In einer Diskussion über die oft schwächeren Forschungsinfrastrukturen in den Beitrittsländern forderte Andrzej Siemaszko von der Polnischen Akademie der Wissenschaften und auch der Nationalen Kontaktstelle in Warschau, dass die Strukturfonds der EU dazu genutzt werden sollten, die Forschungsinfrastrukturen in den Beitrittsländern zu verbessern. Karsten Brenner vom Bundesministerium für Bildung und Forschung meinte auch, dass die Gemeinschaft überlegen solle, ob sie "noch spezifischere Unterstützung für die Bewerberländer bieten kann, um die Innovationsbasis ihrer Industrie zu stärken". Auf diesen Vorschlag hin erinnerte Dr. Mitsos die Teilnehmer daran, dass über die Zuteilung der Mittel die Mitgliedstaaten und nicht die Kommission entscheide. Norbert Kroó, Generalsekretär der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, räumte ein, dass dies tatsächlich der Fall sei, äußerte jedoch gegenüber CORDIS-Nachrichten, dass seiner Meinung nach die Kommission die Diskussionen in den Mitgliedstaaten über die Zuteilung der Mittel aus dem Strukturfonds beeinflussen solle. "Die Kommission könnte sagen: Wir möchten, dass ein Teil der Mittel für die Forschungsinfrastruktur verwendet wird", so Professor Kroó. Dr. Mitsos erklärte, er sei gegen die Nutzung solcher Fonds für die Forschung in den Beitrittsländern. Er erläuterte, er habe Kohäsionsmaßnahmen während der Diskussionen zur Vorbereitung des RP6 bekämpft, denn "die schlechteste Annahme ist die, dass die Beitrittsländer weniger hervorragend sind und sie etwas brauchen, um hervorragend zu werden. [...] Das heißt nicht, dass wir sie nicht zur Teilnahme ermutigen sollten, aber wir sollten keinen Bonus verwenden", sagte er. Besorgt über die Bedenken der Forscher kündigte Dr. Mitsos sieben im März stattfindende Seminare an, die die Kosten und den Nutzen der verschiedenen Instrumente für jeden Schwerpunktbereich des RP6 untersuchen werden. "Wir sind bereit, auf jede Initiative zu reagieren, zu erklären und zu analysieren", so Dr. Mitsos zu CORDIS-Nachrichten. Im April wird die Kommission auch mit Vertretern der Forschungsministerien der Beitrittsländer zusammentreffen, um die rechtliche Grundlage für die Beteiligung der Beitrittsländer am RP6 zu besprechen. Insbesondere geht es dabei um den finanziellen Beitrag der Beitrittsländer, ob dieser so bleiben sollte wie bisher oder ob er sich ändern sollte. "Die Kommission will sichergehen, dass die Beitrittsländer voll beteiligt sind, und wird daher keine Vorschläge vorlegen, die dies erschweren", so Dr. Mitsos. "Der Beitrag muss für alle Beitrittsländer derselbe sein", fügte er hinzu. Wichtiger ist für Dr. Mitsos, dass die Beitrittsländer am nächsten Rahmenprogramm teilnehmen und dies "nicht als Zugeständnis betrachtet wird, als bloßes Lippenbekenntnis. [...] Es ist ganz klar im Interesse der derzeitigen Mitgliedstaaten, zukünftigen Mitgliedstaaten und im allgemeinen Interesse von Europa", erklärte er. Professor Kroó begrüßte diese Aussage und bestätigte, es sei wichtig, dass die Beitrittsländer vom ersten Tag an am RP6 teilnehmen, "nicht weil wir fürchten, Euro zu verlieren, sondern weil es wichtig ist, dass die anderen Mitglieder uns von Anfang an als volle Teilnehmer betrachten und keine Bedenken haben, mit uns zusammenzuarbeiten". Die Veranstaltung in Bonn wurde von der Europäischen Kommission, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Koordinierungsstelle EG der Wissenschaftsorganisationen (KoWi) organisiert.

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