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Inhalt archiviert am 2024-06-18

New European Crimes and Trust-based Policy

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Stärkere legitime strafrechtliche Systeme - weniger Kriminalität in Europa

Neue Stellungnahmen aus der strafrechtlichen Forschung unterstützen die EU-Regierungen bei der Eindämmung von Verbrechen eher durch Vertrauen in die Justiz anstatt durch Angst vor Bestrafung.

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Kriminelle Aktivitäten wie Menschenhandel, Internetkriminalität und Schmuggel illegaler Waren wie etwa von Wildtieren, Alkohol und Antiquitäten ist in der Gesellschaft von heute leider weit verbreitet. Das gilt insbesondere in den Entwicklungsländern, aber ebenso in der Europäischen Union. Eine Möglichkeit, Verbrechen dieser Art zu vermindern, besteht in der Stärkung der Legitimität Förderung im Justizsystem anstelle von Systemen mit abschreckender Drohung. Das EU-finanzierte Projekt FIDUCIA (New European Crimes and Trust-based Policy) betrachtete nichtzwingende Wege zur Absicherung der Einhaltung des Strafrechts. Es hat ein Modell der "vertrauensbasierten Politik" vorgeschlagen, um die verschiedenen Formen der Kriminalität zu überwinden. Unter dem Schwerpunkt der normativen anstelle der erzwungenen Einhaltung von Vorschriften arbeitete das Projekt an Möglichkeiten zur Stärkung der Legitimität des Strafrechts und des Justizsystems durch einen vertrauensbasierten Ansatz für strafrechtliche Politik. Es wandte sich insbesondere dem Menschenhandel und dem Warenschmuggel, aber auch der Internetkriminalität sowie der Kriminalisierung und starken polizeilichen Überwachung von Migranten zu. Um seine Ziele zu erreichen, führte das Projektteam in sieben Ländern (Bulgarien, Finnland, Deutschland, Italien, Litauen und Vereinigtes Königreich) eine Umfrage durch. Auf Grundlage der Resultate und Analyse formulierte FIDUCIA klare Stellungnahmen und Empfehlungen. Die wichtigsten empfohlenen Ansätze waren privat-öffentliche Kooperation und Verfahrensgerechtigkeit sowie Weiterbildung, Schulungen und Wahrnehmung. Beispielsweise riet das Projekt den EU-Staaten zur verbesserten Ausbildung von Beamten und anderen Fachkräften, die mit Opfern und potenziellen Opfern des Menschenhandels in Kontakt kommen. Man empfahl außerdem, den Schmuggel von Zigaretten und Alkohol durch verstärkte Kontrolle der Außengrenzen, gemeinsame nachrichtendienstliche Aufklärung, verbessertes Aufspüren und stärkere strafrechtliche Sanktionen zu bekämpfen. Die Erkenntnisse wurden an die politischen Entscheidungsträger und durch Publikationen verbreitet, welche die Strafjustiz in Europa unterstützen und das "öffentliche Vertrauen in die Justiz" fördern. Durch die Beschäftigung mit der Schlüsselfrage, warum Menschen das Gesetz brechen, hat das Projekt wertvolles Wissen über die kriminologische Forschung und Politikgestaltung in Bezug auf Verbrechen in ganz Europa beigetragen.

Schlüsselbegriffe

illegaler Handel, Menschenhandel, FIDUCIA, Internetkriminalität, Strafrecht, Kriminalität, Kriminologie

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