ESA erprobt neue Technik für die Suche nach extrasolaren Planeten
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und die Europäische Südsternwarte (ESO) bündeln ihre Kenntnisse beim gemeinsamen Bau eines Instruments, mit dem ein neues Suchverfahren für extrasolare Planeten erprobt werden soll. Die ESA vergleicht die Suche nach lichtschwachen Planeten in der Umgebung heller Sterne mit der "Suche nach einer Kerzenflamme neben einem Suchscheinwerfer". Nun aber sollen neue technische Fortschritte im Bereich der Nulling-Interferometrie, bei der die Signale mehrerer verschiedener Teleskope miteinander kombiniert werden, um das Licht des Zentralsterns zu unterdrücken, mit Hilfe des neuen Instruments der ESA/ESO namens GENIE (Ground-based European Nulling Interferometer Instrument) erprobt werden. Das Instrument soll bei der bisher größten Untersuchung zu dieser Technik mit Hilfe des Very Large Telescope der ESO in Chile, das sich aus vier Acht-Meter-Teleskopen zusammensetzt, Nulling-Interferometrie-Messungen vornehmen. Durch den Einsatz von GENIE erhofft man sich unschätzbar wertvolle Informationen für die Ingenieure, die mit dem Bau des zentralen Raumschiffs der Darwin-Mission befasst sind, die aus sechs Weltraumteleskopen und zwei Raumschiffen besteht und nach erdähnlichen Planeten in der Umgebung von Sternen wird. Im zentralen Raumschiff wird das Licht der Teleskope gebündelt, um die Suche zu erleichtern. Malcolm Fridlund, Wissenschaftler bei der Darwin-Mission, äußerte: "Wenn man sich den Weg zu Darwin durch eine Reihe bahnbrechender technologischer Neuerungen markiert denkt, so ist dies einer der wichtigsten Meilensteine." Das GENIE-Instrument soll bis 2006 betriebsfähig sein. Die Darwin-Mission soll Mitte des kommenden Jahrzehnts beginnen.