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Life cycle approach and human risk impact assessment, product stewardship and stakeholder risk/benefit communication of nanomaterials

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Risikoanalyse für Nanomaterialien

Die Einführung von Nanomaterialien wird von dem Problem behindert, dass man derzeit noch nicht viel über die Risiken für die Menschen und die Umwelt weiß. Aus diesem Grund wurde eine EU-finanzierte Initiative gegründet, die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ermöglicht, die verschiedenen Aspekte und Wahrnehmungen von den Risiken für die Interessengruppen zu erörtern. 

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Ziel des Projekts LICARA (Life cycle approach and human risk impact assessment, product stewardship and stakeholder risk/benefit communication of nanomaterials) war die Entwicklung eines strukturierten Lebenszyklusansatzes für Nanomaterialien. Auf diese Weise konnten die Forscher die Gesundheits- und Umweltrisiken von Nanomaterialien in Verhältnis zu ihrem Nutzen abwägen und diese Risiken und Vorteile mit denen von herkömmlichen (nicht-Nano-Produkten) vergleichen. Ein dualer Ansatz wurde verwendet, wobei die KMU-Partner damit begannen, die Risiken und Vorteile von ausgewählten Materialien mithilfe des Tools LICARA NanoSCAN zu scannen, das im Rahmen des Projekts entwickelt wurde. Professionelle Wissenschaftler führten dann mittels quantitativen Daten und innovativen Techniken eingehende Bewertungen über den gesamten Lebenszyklus des Produkts hinweg durch, einschließlich der Belastung der Arbeiter bei der Herstellung und der Verbraucher. Eine eingehende Beurteilung wurde für vier Fallstudien durchgeführt: ein Mikrofasertuch auf Basis von Nanosilber-Biozid, eine Nano-Silber-Beschichtung auf Krankenhaustürgriffen, ein selbstreinigende Nanotitan-Beschichtung für Außenfassaden sowie ein Brennstoffzellenkatalysator auf Basis von Kohlenstoffnanoröhrchen. Der von LICARA entwickelte Ansatz und die entsprechenden Factsheets werden KMU helfen, Entscheidungen über die Entwicklung und Produktion von sicheren, nachhaltigen Produkten zu treffen, indem relevante Informationen zu wichtigen Fragen gesammelt werden. Außerdem können KMU damit bewährte Praktiken erlernen und Lieferanten, Kunden, Verbraucherverbände, Behörden und andere Verbraucher erhalten Informationen, um mehr über Nanoprodukte zu erfahren. Die LICARA-Leitfäden werden von dem analytischen Werkzeug LICARA NanoSCAN ergänzt, das die Einführung der Leitfäden selber erleichterte. Ein KMU, das sich an diese Leitfäden hält, wird sich einen systematischen Überblick über Vorteile und Risiken aneignen und bereit sein, das Analysetool zu verwenden. Der Scan macht die Auswertung von nanospezifischen Nutzen und Risiken für Nanoprodukte transparent. Die Ergebnisse aus dem LICARA NanoSCAN geben Auskunft über die Stärken und Schwächen eines Nanoprodukts, einschließlich von Unsicherheiten und Wissenslücken und deren Relevanz. Dies wird Herstellern und ihren Interessengruppen bei ihrer Entscheidungsfindung über die weitere Beurteilung, Forschung, Entwicklung und Produktion eines bestimmten Nanoprodukts helfen. Auf diese Weise wird LICARA die Aufnahme von Technologie auf der Basis von Nanomaterialien erleichtern und damit das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Wirtschaft fördern und gleichzeitig die Gesundheit und Sicherheit ihrer Bürger sicherstellen.

Schlüsselbegriffe

Nanomaterialien, KMU, Lebenszyklus, Folgenabschätzung, Nanosilber, Nanotitan, Biozid, Kohlenstoffnanoröhrchen 

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