Genetische Resistenzen gegen Austernsterben
Der enorme Rückgang pazifischer Austern wie auch des profitablen Austernmarkts in Europa geht auf Herpesinfektionen zurück. Meistens sterben die Austern im Jungstadium, auch ist eine Immunisierung wirkungslos, da Austern kein adaptives Immunsystem besitzen. Die EU-finanzierte Studie HERPISH (Herpes virus in Irish oysters and identification of resistant stocks) sollte RNA-Sequenzierungen an irischen Zuchtausternpopulationen durchführen, um mögliche Resistenzgene gegen Herpes zu finden. Auf der Suche nach solchen Resistenzen führte HERPISH Feldversuche durch und erfasste Daten zu virenresistenten Austern. In den Studien verglichen die Forscher zunächst den Zustand infizierter und nicht infizierter gezüchteter Austernpopulationen. Dann wurden die Austern in kontaminierten und virusfreien Regionen angesiedelt und überlebende Austern nach den Feldversuchen im Labor mit dem Herpes-Virus infiziert, um ihre Resistenz zu testen. Nachdem HERPISH die überlebenden Austern im Labor gezüchtet und den Nachwuchs in Kontakt mit dem Virus gebracht hatte, um Resistenzen zu testen, wurden mittels RNA-Sequenzierung die betreffenden Resistenzgene ermittelt. Waren die Austern zuvor nicht infiziert, änderte sich dies nicht, auch wenn sich die Umgebungsbedingungen im Wasser zugunsten des Virus veränderten. In einigen infizierten Gewässern starben sehr viel mehr Austern als an Standorten, wo Herpesresistenzen nachgewiesen wurden. Ein wichtiges Ergebnis von HERPISH war der Nachweis mehrerer Resistenzgene in virusresistenten Austern, die künftig über Zuchtprogramme das weitere Sterben Pazifischer Austernpopulationen verhindern sollen.
Schlüsselbegriffe
Austern, Herpes-Virus, Pazifische Austern, HERPISH, genetische Resistenz