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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Speech monitoring as action control

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Ein neuer Ansatz für das Verständnis der Prozesse der Sprachüberwachung 

Sprache bilden und verstehen zu können, ist eine komplexe kognitive Fähigkeit, die der allgemeinen Auffassung nach den Menschen von anderen Spezies unterscheidet. Unter Berücksichtigung jüngster Hinweise darauf, dass sensomotorische Informationen eine wichtige Rolle dabei spielen, wie wir Wörter darstellen und auf sie zugreifen, testeten EU-Forscher, ob dies auch für andere Aspekte der Sprachverarbeitung gilt. 

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Das Projekt SMAC (Speech monitoring as action control) wurde eingerichtet, um das Wissen zu den Prozessen der Sprachüberwachung, einem Aspekt der Sprachverarbeitung, zu erweitern. Das übergeordnete Ziel war zu prüfen, ob Sprachüberwachung die gleichen Prozesse verwendet, die bei der Steuerung unserer motorischen Aktionen beteiligt sind. Im Bereich der motorischen Steuerung werden mit dem Begriff der Efferenzkopien Aktionen bezeichnet, die Erwartungen von ihren sensorischen Konsequenzen produzieren. Das Projektteam suchte nach Beweisen dafür, dass Efferenzkopien die Grundlage für die Überwachung von Fehlern in der Sprachproduktion darstellen. Zu diesem Zweck führten sie drei verschiedene, aber verknüpfte Forschungslinien durch, die alle das Ziel hatten, zu bestimmen, ob Mechanismen für die Überwachung von anderen Bereichen der Kognition auch während der Sprachverarbeitung zum Einsatz kommen. In einem Experiment wurden 29 Personen unter Verwendung eines Elektroenzephalogramms (EEG) betrachtet. Die EEG-Daten werden noch analysiert, um zu bestimmen, ob die Art der internen Modellierung, die für die Überwachung von grundlegenderen motorischen Fähigkeiten verwendet wird, auch bei der Überwachung der Sprachproduktion wirksam ist. Ebenfalls mit Fokus auf der möglichen Verwendung von interner Modellierung während der Sprachproduktion testete das zweite Experiment die Leistung der Überwachung der Sprachproduktion im Falle eines beeinträchtigten rechten Kleinhirns. Die experimentellen Daten wurden von 16 Teilnehmern bei einer Aufgabe mit beschleunigter Sprachproduktion gesammelt, bei der sowohl Wort- als Pseudo-Wort-Fehler entlockt werden sollten. Die Ergebnisse der (laufenden) Analyse sollen eine mögliche Rolle des rechten Kleinhirns bei der Überwachung der Sprachproduktions beleuchten. Im dritten Experiment untersuchten die Forscher, inwieweit Domänen übergreifende kognitive Steuerung und Überwachung der Sprachproduktion durch die gleichen Prozesse erreicht werden. Hierbei wurden 54 Teilnehmer in drei Gruppen (Alkohol, Placebo und Kontrolle) eingeteilt, um die Auswirkungen von Alkoholkonsum auf Sprachüberwachung und Sprachproduktion zu untersuchen. Die Datenanalyse ist noch nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse von SMAC sollen die Beziehung zwischen der Überwachung der Sprachproduktion und der Überwachung anderer kognitiver Fähigkeiten beleuchten. Die Projektergebnisse könnten deutliche Beweise für gemeinsame Prozesse bei Handlungs- und Sprachüberwachung liefern und unsere Erkenntnisse über die Beziehung zwischen Menschen und anderen Spezies erweitern. 

Schlüsselbegriffe

Sprachüberwachung, kognitive Fähigkeiten, SMAC, Sprachverarbeitung, Efferenzkopien, Sprachproduktion  

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