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Consequences of Demographic Change

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Demografischer Wandel erfordert neue politische Ansätze

EU-finanzierte Forschende haben die Folgen des demografischen Wandels einer Analyse unterzogen. Endziel war die Verbesserung des Wissensstands und somit die Stärkung der politische Analyse in Bereich der Demographie, wobei es um eine grundlegende Veränderung in Form neuer und sich abzeichnender demografischer Strukturen in den entwickelten Ländern geht.

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Zu den demografischen Mustern und Verhaltensweisen der jüngsten Zeit zählen die Zunahme der Scheidungsraten und die außereheliche Geburt von Kindern sowie Verzögerungen von wesentlichen damit im Zusammenhang stehenden Ereignissen wie etwa das eigene Elternhaus zu verlassen und das Gründen eigenen Familie. Einige sehen diese Änderungen in einem negativen Licht, wobei etwa Bedenken wie schlechte Folgen für das Kind und ökonomische Nachteile, insbesondere für die Frauen, im Mittelpunkt stehen. Jedoch sind die leistungsstärksten Gesellschaften in der Tat diejenigen, die in diesen neuen demografischen Verhaltensweisen am weitesten fortgeschritten sind. Das Projekt CODEC (Consequences of demographic change) verfolgte einen neuartigen Ansatz, um neue Probleme in der Demografie zu analysieren, wobei man die Forschung in Hinsicht auf Mikro- und Makroperspektiven ausgestaltet. Mit der Ausrichtung auf die Konsequenzen unterscheidet sich diese Untersuchung im Vergleich zu früheren demografischen Studien, von denen sich die meisten auf die hinter diesen Trends steckenden bestimmenden Faktoren konzentrierten. Die Analyse sollte daraus gezielt Rückschlüsse darüber ziehen, auf welche Weise bestimmte demografische Verhaltensweisen bestimmte Ergebnisse einschließlich Einkommen, Armut und Existenznot zusammen mit verschiedenen Auswirkungen auf Kinder beeinflussen. Die Erkenntnisse der Untersuchung haben viele und vielfältige Auswirkungen. Die Forschung hat hervorgehoben, wie unterschiedlich bestimmte Länder mit den sich abzeichnenden demografischen Mustern umgehen bzw. diese bekämpfen. Zum Beispiel haben die nordischen Länder die höchsten Scheidungsraten und außereheliche Geburten sind häufiger als in jedem anderen Land, aber sie weisen bei einer Vielzahl von Indikatoren die höchste Leistungsfähigkeit auf. Man stellte fest, dass die Beziehung zwischen subjektivem Wohlbefinden und Schwangerschaft in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich ausfällt. Länder mit unzureichend entwickelter Kinderbetreuung weisen gleichermaßen eine geringe Fruchtbarkeit und eine niedrige Erwerbsbeteiligung von Frauen auf. Die Erkenntnisse bestätigen gleichermaßen auch ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Großeltern spielen im Süden eine weit größere Rolle als im Norden. Eine weitere Forschungslinie untersuchte Fragen in Hinsicht auf die Interaktion zwischen den Institutionen und dem demografischen Wandel. Nordische Ländern bauen stark auf die Auslagerung von traditionellen Familienaktivitäten (z. B. Versorgung von Kindern und älteren Menschen), was dazu beigetragen hat, dass sowohl die Fruchtbarkeit als auch die Beteiligung der Frauen am Erwerbsleben hoch ist. So haben sich die nordischen Staaten dank ihrer flacheren institutionellen Organisationsstruktur und ihres höheren Vertrauens besser auf die neuen Bestrebungen der Frauen eingestellt. Länder, in denen die Institutionen steifer und hierarchischer sind, haben es schwerer, sich an neue Vorlieben anzupassen. CODEC hat das Verständnis dafür, wie demografische Ereignisse auf wichtige Prozesse im Lauf des Lebens Einzelner Einfluss nehmen, erweitern können. Projektarbeit und Resultate insgesamt liefern wichtige Informationen für die politischen Entscheidungsträger sowie darüber, auf welche Weise sie die Auswirkungen am besten durch geeignete Interventionen beeinflussen.

Schlüsselbegriffe

demografische Muster, demografischer Wandel, Politikanalyse, Scheidung, Schwangerschaft, Geburten, gebärfähig, CODEC, weibliche Arbeitskräfte, Frauen im Erwerbsleben, Frauen am Arbeitsmarkt

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