Blick ins alte Israel
Bereits seit den Zeiten der Aufklärung ist die biblische Geschichte stets eine Quelle der europäischen Gelehrsamkeit gewesen. Dennoch haben einige Bereiche der konventionellen Forschung ein Plateau erreicht, obgleich viele Fragen zur biblischen Geschichte in Bezug auf Zeit, Herkunft, Leben, Denkweise und Identität des alten Israels in der Eisenzeit unbeantwortet blieben. Das EU-finanzierte Projekt RAIELSP (Reconstructing Ancient (biblical) Israel: The exact and life sciences perspective) nutzte daher eine Kombination aus Makro- und Mikro-Archäologieforschung. Zehn Forschungsaufgaben mit mehr als 40 daran beteiligten Forscherinnen und Forschern wurden bearbeitet. Die Feldarbeit fand in Zypern, Griechenland und Israel statt. Sie umfasste eine Kombination aus Geoarchäologie, Palynologie, Petrografie, Metallurgie und Archäozoologie. Resultat war ein umfassendes Radiokarbondatierungsprojekt von 12 Schichten, die 600 Jahre umfassten, das eine beispiellos detaillierte Chronologie ergab. In Zukunft kann sie als eine Grundlage für die Levante dienen. Des Weiteren ergaben Proben von Fundstätten in Griechenland nicht nur definierte Daten für die frühe griechische Chronologie, sondern sie bildeten gleichermaßen einen Beitrag zur Erstellung einer griechischen und levantinischen chronologischen Verknüpfung. Mit einem Teil der Analyse gelang zudem die Enthüllung einer Klimakrise am Übergang von der Spätbronzezeit zur Eisenzeit. Diese spielte mit hoher Wahrscheinlichkeit eine zentrale Rolle beim Niedergang in der Spätbronzezeit. Veröffentlichungen der Resultate sind in mehr als 50 wissenschaftlichen Artikel zu finden und haben weltweit die Aufmerksamkeit der Medien gewonnen.
Schlüsselbegriffe
altes Israel, biblische Geschichte, Eisenzeit, Archäologie, RAIELSP, Levante, Spätbronzezeit
