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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Tracking accumulation processes in memory decisions

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Kognition, Ablenkung und Evidenzakkumulation beim Treffen von Entscheidungen

Forscher untersuchen seit einiger Zeit intensiv, inwieweit Entscheidungen auf der Basis von Erinnerungen (memory-based decision-making) gefällt werden. Die Arbeit ist Grundlage für weitere Forschungsprojekte und therapeutische Ansätze bei Alzheimer-Demenz und Schizophrenie.

Mit einem neurokognitiven Ansatz untersuchte das Projekt ACCDECMEM (Tracking accumulation processes in memory decisions), welche dynamischen Prozesse bei Kodierung, Speicherung und dem Abrufen wichtiger Informationen stattfinden. An Computermodellen für Wiedererkennung (recognition memory) sollte u.a. die Frage geklärt werden, wie erinnerungsbasierte Entscheidungen gefällt werden und welche zurückliegenden Erfahrungen dies beeinflussen. Zunächst entwickelte das Team ein neues Aufgabenparadigma, um neuronale Korrelate der Entscheidungsfindung auf Grundlage von Wahrnehmung und Erinnerung vergleichen zu können. Dafür wurde ein Elektroenzephalogramm bei einer Gruppe von 30 gesunden Personen aufgezeichnet und Daten aus einer Gruppe von 15 Patienten mit implantierten Elektroden zur Überwachung epileptischer Anfälle erfasst. ACCDECMEM entwickelte eine neue Klassifikationsmethode, um herauszufinden, wie es im Lauf der Zeit zur unterschiedlich starken Evidenzakkumulation kommt. In einem weiteren Projektabschnitt untersuchten die Forscher Zusammenhänge zwischen kognitiver Architektur (ACT-R) und Schwingungszahl im Gehirn, um daraus ein Modell für Ablenkung zu erstellen (wichtigster Faktor bei der Entscheidungsfindung). Mit diesem Modell lässt sich beschreiben, wie zwischenzeitliche Überlegungen die Entscheidung beeinflussen. Die Arbeiten ergaben einige Korrelate, vor allem in frontalen und temporalen Regionen, die meist entweder auf wahrnehmungs- oder aber auf erinnerungsbezogenen Entscheidungen beruhen. 2015 wurden die Ergebnisse von der Gesellschaft für Mathematische Psychologie vorgestellt. Ein Forschungsbeitrag legt dar, dass das zentroparietale Potenzial sowohl bei Wahrnehmungs- und Gedächtnisaufgaben durch Evidenzakkumulation beeinflusst wird. Ein weiterer Bericht von ACCDECMEM zeigt, wie Wechselwirkungen zwischen Hirnregionen (Muster der Schwingungssynchronisation) an Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Die Projekterkenntnisse zu Evidenzakkumulation, Erinnerungsmechanismen und kognitiven Architekturen wurden auf mehreren Konferenzen und in Fachzeitschriften sowie in Vorträgen an nationalen und internationalen Universitäten vorgestellt. Der innovative Ansatz von ACCDECMEM, Computermodelle für Ablenkung zu erstellen, ist von großer Bedeutung für die heutige hypervernetzte Gesellschaft, in der Ablenkung immer mehr zum Problem wird. Um seine Arbeit fortzuführen und den Zusammenhang zwischen der kognitiven Architektur ACT-R und Gehirnschwingungen bei verschiedenen Aufgaben weiter zu erforschen, erhielt das Forscherteam einen Universitätszuschuss.

Schlüsselbegriffe

Kognition, Ablenkung, Evidenzakkumulation, Entscheidungsfindung, ACCDECMEM, kognitive Entscheidungen

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