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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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EU-Studie deckt Mythen über die öffentliche Haltung zur Biotechnologie auf

Eine von der EU finanzierte Studie ist zu dem Schluss gekommen, dass gängige Erklärungen für die Haltung der Öffentlichkeit zur Biotechnologie auf Mythen beruhen. Aus dem PABE- ("Public perceptions of Agricultural Biotechnologies in Europe", Wahrnehmung der landwirtschaftlich...

Eine von der EU finanzierte Studie ist zu dem Schluss gekommen, dass gängige Erklärungen für die Haltung der Öffentlichkeit zur Biotechnologie auf Mythen beruhen. Aus dem PABE- ("Public perceptions of Agricultural Biotechnologies in Europe", Wahrnehmung der landwirtschaftlichen Biotechnologien in Europa) Bericht, der unter dem vorrangigen Themenbereich "Landwirtschaft und Fischerei" des vierten Forschungsrahmenprogramms finanziert wurde, geht hervor, dass viele Vorurteile über die Sichtweise neuer landwirtschaftlicher Technologien in der Öffentlichkeit unbegründet sind. Er fand keine Hinweise für die Behauptung, wonach der öffentliche Widerstand gegen die Biotechnologie auf einer Mischung aus Unwissenheit und dem Streben nach einer "Null-Risiko-Gesellschaft" beruht. Die Öffentlichkeit geht davon aus, dass die Naturwissenschaft nicht alle späteren Auswirkungen einer neuartigen Technologie vorhersagen kann, und ist daher der Meinung, dass solche inhärenten, unvermeidlichen Gefahren von den dafür zuständigen Stellen zur Kenntnis genommen und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden sollten. Professor Brian Wynne, der Leiter der Forscherteams, erklärte: "Der Durchschnittsbürger ist sich bewusst, dass ein Unsicherheitsfaktor besteht und Risiken unvermeidlich sind, um gewisse Vorteile zu erlangen. Allerdings bezweifelt der überwiegende Teil der Bevölkerung, dass die Vorteile des Einsatzes genetisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft eine gesellschaftliche Notwendigkeit darstellen, die so groß wäre, dass sie ein langfristiges Risiko, selbst wenn es eher unwahrscheinlich ist, rechtfertigen könnte." Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Maßnahmen zur Weiterbildung und Information der Öffentlichkeit an sich zwar wertvoll sind, aber nicht dazu beitragen, die Akzeptanz der landwirtschaftlichen Biotechnologie durch die Öffentlichkeit zu verbessern. Stimmungsbilder aus Umfragen müssten daher in die Gestaltung der Forschungspolitik und die Verfahren zur Gefahrenbewertung einfließen. "Die Ursache des Konflikts liegt nicht in der Technologie, sondern in der Art und Weise, wie die Institutionen mit diesen Fragen umgehen", bemerkte Professor Wynne. Statt Gefahren zu verleugnen und das Problem als einen Konflikt zwischen verheißungsvollen Chancen am Markt und der Bewältigung der Irrationalität der Öffentlichkeit abzustempeln, sollte die Politik sich auf einen offenen Dialog über die Richtung der wissenschaftlichen Forschung einlassen, sagte er. Das PABE-Projekt wurde von 1998 bis 2000 von einem fachübergreifenden Forscherteam aus dem VK, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien durchgeführt. Mit Hilfe von Zielgruppen und Befragungen wurden Daten über gesellschaftliche, ethische und kulturelle Faktoren gesammelt, die die öffentliche Meinung über genetisch veränderte (GV-) Lebensmittel beeinflussen. Ziel war die Feststellung der Auswirkungen dieser Faktoren auf die Politikgestaltung auf nationaler und europäischer Ebene.