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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Kommission weist Vorwurf der absichtlichen Verzögerung des GV-Berichts zurück

Die Europäische Kommission weist Behauptungen der Umweltorganisation Greenpeace zurück, wonach sie die Veröffentlichung eines neuen Berichts über die Kontamination durch GVO (gentechnisch veränderte Organismen) zurückhalten würde, da laut dem Bericht die Verhinderung der Konta...

Die Europäische Kommission weist Behauptungen der Umweltorganisation Greenpeace zurück, wonach sie die Veröffentlichung eines neuen Berichts über die Kontamination durch GVO (gentechnisch veränderte Organismen) zurückhalten würde, da laut dem Bericht die Verhinderung der Kontaminierung konventioneller Kulturen durch GVO teuer und schwierig sei. Der Bericht, der vom Institut für technologische Zukunftsforschung der Gemeinsamen Forschungsstelle für die GD Landwirtschaft der Kommission erstellt wurde, wurde jetzt erst offiziell veröffentlicht, obwohl er bereits seit Januar vorliegt. Nach Angaben von Greenpeace wurde der Bericht wegen seines Inhalts nicht schon früher veröffentlicht. Lorenzo Consoli, ein politischer Berater von Greenpeace, sagte Berichten zufolge: "Die Kommission hat versucht, diese Studie geheim zu halten, da sie sich vor den politischen Auswirkungen fürchtet". In dem Bericht wird festgestellt, dass es äußerst schwierig sei, den nach den EU-Vorschriften geltenden GVO-Grenzwert von einem Prozent in traditionellen Kulturen einzuhalten. Selbst wenn die Anbaumethoden drastisch geändert würden, ist nach Angaben des Berichts der parallele Anbau von genveränderten und nicht genveränderten Feldfrüchten selbst in großen landwirtschaftlichen Betrieben unrealistisch. Um einen GVO-Grenzwert zwischen ein und drei Prozent einzuhalten, würden die derzeitigen Produktionspreise Schätzungen zufolge durch die Kosten auf Grund der Umstellung der Anbaumethoden und der Einführung von Sicherheits- und Überwachungssystemen um ein bis zehn Prozent steigen. Bei einigen Kulturen, wie etwa Raps, könnten die Kosten sogar bei 41 Prozent liegen. "Die Frage ist, warum wir den Anbau von GVO überhaupt genehmigen sollen, wenn der gewerbliche Anbau von Feldfrüchten in Europa die Produktionskosten aller Landwirte erhöht, sie abhängiger von den großen Saatgutfirmen macht und komplizierte und teure Maßnahmen zur Verhinderung von Kontaminationen erfordert", so Consoli. Ein Sprecherin der GD Landwirtschaft widersprach nachdrücklich den Behauptungen von Greenpeace. "Dies ist alles absolut nicht geheim", sagte sie. Sie erklärte, dass es sich bei der Fassung des in der Pressemitteilung von Greenpeace erwähnten Berichts zu diesem Thema lediglich um einen Entwurf gehandelt hatte, der noch an die Generaldirektionen Gesundheit und Verbraucher sowie Landwirtschaft zur Stellungnahme weitergeleitet werde. "So ist das normale Verfahren", legte sie dar. Da nun alle erforderlichen Stellungnahmen vorliegen, liegt der Bericht jetzt auf der unten angegebenen Website vor. Die Sprecherin betonte auch, dass die Studie eher ein Computermodell zur Vorhersage zukünftiger Szenarien als Feldforschung darstelle.