Bulgarischer Politiker: eEurope kann Integration der Beitrittsländer in die EU vorantreiben
Neue Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) könnten die Beitrittsländer dabei unterstützen, die derzeitigen EU-Mitgliedstaaten in wirtschaftlicher und technologischer Hinsicht "einzuholen", so die Meinung des bulgarischen stellvertretenden Ministerpräsidenten Nicolai Vassilev. Vassilev sagte auf dem European Business Summit am 7. Juni in Brüssel: "Wir haben nun die Chance, im elektronischen Bereich aufzuholen." Obwohl es schwierig werden könnte, mit der Geschwindigkeit bei den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten, müssten die Beitrittsländer "sich schnell entwickeln und nach vorn schauen, weil wir sonst zurückbleiben", erläuterte er. Vassilev fügte hinzu, dass die Bedeutung des Humankapitals in dem Maße weiter wachse, wie die Gesellschaft sich in Richtung einer wissensbasierten Wirtschaft bewege, und dass das hohe Bildungsniveau der Beitrittsländer diesen eine günstige Position verschaffen werde, um von der Revolution der IT (Informationstechnologien) profitieren zu können. "Wir müssen in die Bildung und in eine gute Strategie für die gesamte kommende Generation investieren", führte er aus. "Heute haben die Menschen beispiellose Möglichkeiten, ins Ausland zu reisen, dort zu studieren und Kenntnisse über neue Technologien zu erwerben", sagte Vassilev. "Wenn [Menschen] mit neuen Technologien umgehen, können sie Schritt halten", führte er aus. Der Regionaldirektor von Microsoft EMEA Jan Meuhlfeit stimmte dem zu. Obwohl technische Qualifikationen in den Beitrittsländern schon ein hohes Niveau erreicht hätten, müsse noch mehr in die Management- und Unternehmerkenntnisse in den Erweiterungsländern investiert werden, sagte er. Der Austausch von Erfahrungen und bestmöglichen Verfahren mit der Europäischen Union werde entscheidend für ihr Vorwärtskommen sein, fügte er hinzu. "Es ist von entscheidender Bedeutung, so schnell wie möglich von den bestmöglichen Verfahren der Europäischen Union zu lernen", sagte er. Der EU-Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft Erkki Liikanen sagte, es herrsche eine "große Begeisterung" für IT unter den Beitrittsländern. Die Bedeutung des Internet liege darin, dass es den Lernprozess und die Entwicklungen beschleunige, sagte er. "Hat man im IT-Bereich etwas versäumt, so kann man es ohne Probleme aufholen", erläuterte er. Er appellierte an die Regierungen und Unternehmen der Europäischen Union, mehr über die Beitrittsländer und das, was sie zu bieten haben, zu erfahren. "Die [Beitritts-] Länder müssen als zukünftige Mitglieder der Union betrachtet werden", sagte er. "Die Regierungen müssen sie als zukünftige Wirtschaftspartner sehen." Während konkrete Investitionen Unternehmern in den Beitrittsländern dabei helfen würden, von den neuesten Informations- und Kommunikationstechnologien zu profitieren, sei es nicht erforderlich, umfangreiche neue Infrastrukturen zu schaffen, fügte Meuhlfeit hinzu. "Man benötigt einen Computer und den Verstand", sagte er. "Die Kosten für Unternehmen dieser Art sind sehr gering."