Land- und Seeverkehrsbranche unterstützt Forschungspartnerschaften
Vertreter der Land- und Seeverkehrsbranche machten auf einer Konferenz in Valencia vom 4. bis 6. Juni auf die Vorteile von Forschungspartnerschaften aufmerksam. Dafür führten die Mitglieder der Automobil- und der Seeschifffahrtsindustrie sowie die Befürworter einer Anhebung der Interoperabilität zwischen dem See- und dem Schienenverkehr im Hinblick auf die Beteiligung an Forschungspartnerschaften mehrere Gründe an, von zahlenmäßigen Vorteilen im Fall einer großen Konkurrenz von außerhalb der EU bis hin zur Vermeidung von Überschneidungen. Paul Suinat, der Vertreter der Werft Chantiers de l'Atlantique, betonte, dass eine wirksame Partnerschaft zwischen europäischen Unternehmen für Europa Vorteile angesichts der starken Konkurrenz aus Drittländern wie Japan, Südkorea und China bedeute. Die europäische Forschung in der Seeverkehrsbranche musste sich eine Struktur geben, um an den EU-Rahmenprogrammen teilnehmen zu können, sagte Suinat. Seinen Angaben zufolge begann die Zusammenarbeit während des Vierten Rahmenprogramms und führte zur Gründung mehrerer Zusammenschlüsse. "Zurzeit gibt es nahezu 85 Technologieprojekte und -plattformen unter dem Fünften Rahmenprogramm (RP5). Im RP6 werden es noch mehr sein", so Suinat weiter. Er fügte hinzu, daraus sei ein Wettbewerbsvorteil für die Seeschifffahrtsbranche in der EU entstanden. Suinat betonte jedoch, dass die Zusammenarbeit noch verstärkt werden müsse. Er stützte sich dabei auf die Tatsache, dass diese Branche der Europäischen Kommission wohl fast 200 Interessenbekundungen vorlegen wird, woraus Rückschlüsse auf die Bereiche möglich sind, in denen sich die Forschung während des RP6 engagieren möchte. Laut Suinat reichten andere Sektoren nur ungefähr halb so viele Interessenbekundungen ein. Carlo Camisetti ist als Vertreter des Schifffahrtsforschungszentrums CETENA in der Verbesserung der Interoperabilität tätig und würde daher eine größere Zusammenarbeit zwischen der Seeschifffahrts- und der Eisenbahnbranche begrüßen. Nach seinen Worten können Forscher durch die Zusammenarbeit "ein Problem in seinem gesamten Umfang betrachten". Dr. Ulf Palmquist, Programmmanager für Kohlendioxid-FuE (Forschung und Entwicklung) von EUCAR bemerkte, dass sich die Trends der Zusammenarbeit in der Kraftfahrzeugforschung gewandelt hätten: Früher hätten sich die Partnerschaften auf FuE im Grundlagenbereich konzentriert, nun liege der Schwerpunkt jedoch mehr und mehr auf gewerblichen Produkten und Dienstleistungen. Dr. Palmquist legte die von der Kommission vorgesehene Zusammenarbeit in integrierten Projekten im RP6 (Sechstes Rahmenprogramm) dar. Solche Projekte würden abgestufte und verteilte Zuständigkeiten und zahlreiche Unterprojekte umfassen, die alle auf ein Gesamtziel, z.B. die Sicherheit im Straßenverkehr, ausgerichtet sind. Laut Dr. Palmquist könnten sich z.B. die einzelnen Projekte eines integrierten Projekts auf dem Gebiet der Sicherheit im Straßenverkehr mit der präventiven, aktiven oder passiven Sicherheit beschäftigten und gleichzeitig zum Gesamtziel der Senkung der Unfallzahlen beitragen.