Kommission und WHO gemeinsam im Kampf gegen Gesundheitsgefahren
Die Europäische Kommission und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vereinbarten während einer Reihe hochrangiger Konsultationen am 6. Juni in Brüssel, ihre Forschungszusammenarbeit im Bereich der übertragbaren Krankheiten zu verstärken. Die Kommissare Philippe Busquin (Forschung), David Byrne (Gesundheit und Verbraucherschutz), Pascal Lamy (Handel) und Poul Nielson (Entwicklung und humanitäre Hilfe) diskutierten mit der WHO-Generaldirektorin Dr. Gro Harlem Brundtland gemeinsame Strategien zum Umgang mit einer großen Reihe von Gesundheitsfragen, darunter Gesundheitsforschung, übertragbare Krankheiten, Umwelt und Lebensmittelsicherheit. EU-Kommissar Byrne, der bei dieser Veranstaltung den Vorsitz führte, sagte: "Kommission und WHO haben ihre jeweilige Rolle, eine Zusammenarbeit der beiden bringt Multiplikatoreffekte. Wir haben gemeinsame Ziele, eine bessere Gesundheit für alle, wir sind natürliche Verbündete und es ist nur logisch, diese Ziele gemeinsam zu verfolgen." Auf ihrem zweiten Treffen auf hoher Ebene diskutierten die Kommissare Busquin, Nielson und Lamy mit Dr. Brundtland über die fortdauernde Kooperation zwischen der EU und der WHO beim Aktionsprogramm zu übertragbaren Krankheiten in Entwicklungsländern. Die beiden Partner einigten sich darauf, sich um eine Erhöhung der staatlichen Entwicklungshilfe in diesem Bereich zu bemühen. Derzeit werden nur 7,4 Prozent der staatlichen Entwicklungshilfe für Gesundheitsaspekte bereitgestellt. Kommissar Busquin und Dr. Brundtland diskutierten auch die Möglichkeit einer Beteiligung der WHO an Gesundheitsforschungsprojekten im Rahmen des neuen Sechsten EU-Forschungsrahmenprogramms, insbesondere bei den prioritären Themen Genomik und Biotechnologie im Gesundheitswesen, Akzeptanz und internationale Zusammenarbeit. Dr. Brundtland sagte die Mithilfe der WHO zu bei der Sensibilisierung der Entwicklungsländer für eine Mitarbeit im Europe-Developing Countries Clinical Trials Partnership Programme (EDCTP), zu dem die EU 200 Millionen Euro beisteuern wird. Busquin betonte, dieses werde das größte jemals von der EU finanzierte Projekt seiner Art sein. Er begrüßte das Angebot der WHO, technische Beratung und Unterstützung bei der Durchführung des Programms zu leisten, und erneuerte die Einladung der Kommission an die WHO, sich als gleichberechtigter Partner zu beteiligen. Busquin und Dr. Brundtland einigten sich außerdem darauf, eine systematischere Kooperation einzuleiten, beginnend mit einem regelmäßigen Informationsaustausch zu Prioritäten und Aktionen. Das neue Partnerschaftskonzept zwischen der Kommission und der WHO folgt einem Briefwechsel zwischen der Weltgesundheitsorganisation und der Europäischen Kommission im Dezember 2000. Dabei wurden verschiedene prioritäre Bereiche genannt, in denen eine Zusammenarbeit nützlich wäre, unter anderem Gesundheitsinformation, übertragbare Krankheiten, Tabak, geistige Gesundheit, Umwelt und Gesundheit, Ernährung und Alkohol.