Forscher steuern Tausende neuer Ideen für die von der EU finanzierte Forschung bei
Hochschulen, Unternehmen und Forschungszentren aus ganz Europa haben auf eine Aufforderung zur Einreichung von Interessenbekundungen im Hinblick auf die Beteiligung an Forschungsmaßnahmen unter dem in diesem Herbst beginnenden Sechsten Forschungsrahmenprogramm (RP6) mit über 15.000 Ideen für zukunftsweisende europäische Forschungsthemen reagiert. Im März dieses Jahres hatte die Kommission die Forschergemeinde aufgefordert, eigene Vorschläge für die aussichtsreichsten Forschungsthemen abzugeben, die über die neuen Instrumente des RP6 - "integrierte Projekte" und "Exzellenznetze" - in Angriff genommen werden können. Für Forschungskommissar Philippe Busquin zeigt diese Reaktion, dass "der Europäische Forschungsraum Realität wird". "Dies ist ein ermutigendes Zeichen im Hinblick auf das Ziel der EU, bis 2010 drei Prozent des BIP für die Forschung aufzuwenden. Die europäischen Forscher sind bereit, mit den Besten ihres Fachbereichs aus anderen Ländern zusammenzuarbeiten und sich die Arbeit zu teilen. Sie wollen speziell in Projekten oder Netzen, bei denen die ausreichende "kritische Masse" vorhanden ist, um wissenschaftliche oder technologische Herausforderungen auf Weltniveau anzunehmen, neue Wege der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene beschreiten", sagte er. Das RP6 umfasst den Zeitraum von 2002 bis 2006. Es ist als ein Mittel zur Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums aufgebaut, eines Ziels, das von der Europäischen Kommission vorgeschlagen worden war und von den Staats- und Regierungschefs auf ihren Frühjahrstagungen gebilligt wurde. Das neue Rahmenprogramm basiert in erster Linie auf vier Prinzipien: Förderung wissenschaftlicher Spitzenleistungen, Konzentration auf eine begrenzte Zahl von vorrangigen Themen mit echtem europäischen "Mehrwert", Strukturierung und Integration der Maßnahmen auf europäischer und einzelstaatlicher Ebene und Vereinfachung der Verfahren. Um Partnerschaften und die Zusammenarbeit zu fördern, veröffentlicht die Kommission in den kommenden Monaten alle Interessenbekundungen auf einer eigenen Website (s.u.). Im September 2002 wird eine Analyse der Vorschläge veröffentlicht. Diese wird in die Aufstellung der genauen Arbeitsprogramme einfließen, auf deren Grundlage am Jahresende die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen erfolgen.