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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Forschungsmaßnahme der Kommission legt Leitlinien für HIV-positive Schwangere vor

Ein europäisches Wissenschaftlerkonsortium hat neue Leitlinien zur Bekämpfung der perinatalen Übertragung des HIV-Virus vorgelegt. Die Ratschläge für vorbildliche Praktiken sollen am 28. Juni veröffentlicht werden. Sie wurden von einem Konsortium aus 15 Forscherteams aus sieb...

Ein europäisches Wissenschaftlerkonsortium hat neue Leitlinien zur Bekämpfung der perinatalen Übertragung des HIV-Virus vorgelegt. Die Ratschläge für vorbildliche Praktiken sollen am 28. Juni veröffentlicht werden. Sie wurden von einem Konsortium aus 15 Forscherteams aus sieben europäischen Ländern zusammengestellt. Der Bericht weist darauf hin, dass sich das Risiko der perinatalen Übertragung durch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen und den Einsatz antiretroviraler Therapien während der Schwangerschaft, der Wehen und in der neonatalen Phase von 15 bis 20 Prozent auf nur zwei Prozent senken lässt. "Die Festlegung von Leitlinien zur Behandlung von HIV im Hinblick auf die Begrenzung der perinatalen Übertragung des Virus ist ein gutes Beispiel für die Vorteile der Forschungszusammenarbeit auf EU-Ebene", sagte Forschungskommissar Philippe Busquin. "HIV kennt keine Grenzen. Daher müssen sich die besten Spezialisten zusammenschließen, um die Seuche zu bekämpfen und geeignete Therapien zu bestimmen". Weltweit sind 40 Millionen Menschen mit dem HIV- oder AIDS-Virus infiziert, darunter 17,6 Millionen Frauen. In Europa sind 560.000 Menschen an AIDS erkrankt. Nach wie vor steigt die Zahl der HIV-infizierten Erwachsenen: 2001 haben sich 30.000 infiziert. Ein Viertel davon waren Frauen. Die Kommission betrachtet die steigenden Zahlen HIV-positiver Schwangerer mit zunehmender Sorge. Zwar liegen inzwischen antiretrovirale Therapien vor, die den Fortschritt der Erkrankung verzögern, doch diese müssen mit Sorgfalt und unter Berücksichtigung bestimmter Umstände eingesetzt werden. Die Leitlinien der Kommission umfassen folgende Empfehlungen: - alle Schwangere (und möglichst auch deren Partner) sollten einen HIV-Test machen; - HIV-infizierten Frauen sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihr Kind mit einem Kaiserschnitt (vor dem Einsetzen der Wehen und dem Blasensprung) zur Welt zu bringen, da damit das Risiko der perinatalen Übertragung erwiesenermaßen gesenkt wird; - allen HIV-infizierten Frauen sollten im Hinblick auf die Verringerung des Risikos der perinatalen Übertragung antiretrovirale Therapien angeboten werden, deren Art und Zeitplan von ihrem Gesundheitszustand abhängen sollen; - antiretrovirale Therapie für das Neugeborene; - HIV-infizierten Müttern sollte dringend abgeraten werden, ihr Kind zu stillen, da durch das Stillen ein hohes Risiko der perinatalen Übertragung entsteht, das zudem nicht notwendig ist, da sichere Alternativen vorhanden sind. Die Europäische Kommission engagiert sich über den vorrangigen Themenbereich "Bekämpfung schwerer Krankheiten" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) in der AIDS-Bekämpfung in Europa. Ferner hat sie zur Seuchenbekämpfung in den Entwicklungsländern das "European-Developing Countries Clinical Trials Programme" (EDCTP) aufgelegt, unter dem 200 Millionen Euro für die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa bereitgestellt werden.

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