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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Forscher sollten mehr in ethischen Fragen einbezogen werden - Konsultation

Forscher sollten zusammen mit anderen Bürgern in Ethikausschüssen sitzen, um mehr Interesse an Fragen der Ethik zu gewinnen. So lautet eine der Antworten auf eine öffentliche Konsultation zur Biotechnologie, die die Europäische Kommission im September 2001 gestartet hat. Die ...

Forscher sollten zusammen mit anderen Bürgern in Ethikausschüssen sitzen, um mehr Interesse an Fragen der Ethik zu gewinnen. So lautet eine der Antworten auf eine öffentliche Konsultation zur Biotechnologie, die die Europäische Kommission im September 2001 gestartet hat. Die Konsultation endete im November 2001. Sie basierte auf einem Dokument, das die wichtigsten Fragen über die Biotechnologie aufgriff und um Stellungnahmen und Meinungen bat. Diese Maßnahme war außerdem Teil einer größeren öffentlichen Konsultation im Vorfeld der Mitteilung "Biowissenschaften und Biotechnologie: Eine Strategie für Europa", die im Januar dieses Jahres angenommen wurde. Die weitaus meisten Beiträge verlangten die Berücksichtigung ethischer Gesichtspunkte in der biotechnologischen Forschung samt der Vernetzung der einzelstaatlichen Ethikverbände auf europäischer Ebene. Zusätzlich zu dem Vorschlag, wonach Forscher in Ethikausschüssen sitzen sollten, um ein Interesse für solche Fragen zu entwickeln, wurde vorgeschlagen, dass private Unternehmen Ethikausschüsse einrichten und das "ethische Management" fördern. Andere Teilnehmer an der Konsultation schlugen vor, die Rolle der Beratergruppe für ethische Fragen im Bereich der Wissenschaft und der neuen Technologien (EGE) zu stärken. Es gab Stimmen, die sich dafür aussprachen, dass die EGE zur einzigen Referenz in ethischen Fragen für alle europäischen Institutionen werden und aus gewählten Vertretern bestehen sollte, die für die Durchführung der öffentlichen Diskussion und die Beobachtung von Tendenzen der öffentlichen Meinung verantwortlich sind. Andere wiederum warnten davor, dass die zu große Ausweitung der Aufgaben der Gruppe das Gegenteil bewirken würde. Darüber hinaus erwies sich die Risikobewertung als eine Kernfrage der Biotechnologiedebatte. Verschiedene Befragte verlangten eine Ausweitung der Risikobewertung in neuen biowissenschaftlichen und biotechnologischen Entwicklungen sowie einen multidisziplinären Ansatz auf europäischer Ebene an Fragen des Risikos, wobei der Kommission eine wichtige Rolle zukommen sollte. Außerdem wurde angeregt, einen Beratungsausschuss für die Bewertung von Biotechnologien einzurichten, während ein Lenkungsausschuss Vorschläge unterbreiten und Informationen sammeln sollte. In den Diskussionen entstand zudem der Vorschlag, einen europäischen Rat für die Grundlagenforschung zu gründen. Manche Teilnehmer an der Konsultation verlangten eine größere Koordination der nationalen und der regionalen Forschungsfinanzierung, da europäische Programme nur fünf bis zehn Prozent aller Forschungsmaßnahmen in Europa ausmachten. Ferner wurden bestimmte Punkte der Richtlinie 98/44 über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfindungen kritisiert. Hier wurde bemängelt, dass nicht wirklich klar ist, was patentiert werden kann, wobei manche Befragte darauf hinwiesen, dass "breit gefasste" Patente die Forschung nach neuen Diagnose- und Behandlungsmethoden behindern könnten. Die Kommission beabsichtigt nun, eine weitere interinstitutionelle Konsultation über ethische Fragen auf europäischer Ebene durchzuführen, um die Rolle, die Zusammensetzung und die Arbeitsweisen der Beratergruppe für ethische Fragen zu bewerten.