Britischer Bericht empfiehlt der EU Alternativen zu Tierversuchen
Als Reaktion auf einen britischen Bericht, in dem die Regierung aufgefordert wird, die EU zu verstärkten Bemühungen bei der Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen zu bewegen, bestätigte ein Sprecher der Europäischen Kommission gegenüber CORDIS-Nachrichten, diese genieße für die EU bereits Priorität. Der Bericht des Ausschusses für Versuchstiere des britischen Oberhauses kommt zu dem Schluss, dass für die Förderung von Alternativmethoden für Tierversuche mehr getan werden müsse, und nennt drei Ziele: Reduzierung, Ersatz und Verbesserung. Anlässlich einer Konferenz der Kommission zu diesem Thema hob EU-Forschungskommissar Philippe Busquin vor kurzem die Bedeutung der Forschung nach Alternativen zu Tierversuchen hervor. Die Kommission sei verpflichtet, die drei Ziele Reduzierung, Ersatz und Verbesserung auch durch ihre eigene Finanzierung zu fördern, doch ein Erfolg sei nur möglich, wenn Wissenschaftler, nationale Behörden, die Wirtschaft, NRO (Nichtregierungsorganisationen) und die europäischen Entscheidungsträger an einem Strang zögen, sagte er. Der Bericht aus dem VK empfiehlt die Einrichtung einer eigenen Stelle für die Koordinierung der Forschungseinrichtungen der bestehenden Institute und die Vergabe der staatlichen Finanzmittel für die drei Ziele. Auf die Frage, ob die Kommission irgendwelche Pläne für eine solche Stelle auf EU-Ebene verfolge, verwies der Sprecher auf das Europäische Zentrum für die Validierung von Alternativmethoden (ECVAM), das bereits "sehr gute Arbeit leiste". Pläne zur Koordinierung der Arbeiten in den einzelnen Mitgliedstaaten gingen "einen Schritt zu weit", wie er hinzufügte. Außerdem befasse sich die Kommission mehr mit der Koordinierung der Forschungsprojekte auf EU-Ebene. Der britische Bericht empfiehlt darüber hinaus eine umfassendere Information der Öffentlichkeit darüber, welche Tierversuche durchgeführt werden und warum. Dies sei notwendig, um "eine Atmosphäre zu schaffen, in der fruchtbare Diskussionen über die Frage der Tierversuche möglich sind".
Länder
Vereinigtes Königreich