Der PC als Wetterdienst?
Das Großprojekt "Climateprediction.com" will PC-Besitzer dazu gewinnen, dass sie die Rechenleistung ihrer Rechner in der Zeit, in der sie nicht benutzt werden, für Berechnungen des Wetters mit zahlreichen unterschiedlichen Parametern bereitstellen. Dabei hofft das Projekt auf die Beteiligung von Freiwilligen, die ihre Rechner kostenlos zur Verfügung stellen. Mit der Maßnahme soll herausgefunden werden, welche Parameter einer Auswahl von zehn Parametern Einfluss auf die Vorhersage haben und warum die Vorhersagen bisher immer noch unzuverlässig sind. Die Faktoren beinhalten u.a. die Höhe des Grases auf Wiesen und die Geschwindigkeit, in der sich Eis in großer Höhe bewegt. Für jeden der zehn Parameter gibt es zwölf Sätze von Ausgangsbedingungen, einen für jeden Monat. Die möglichen Kombinationen werden immer zahlreicher. "Dazu bedarf es einer riesigen Rechenleistung - so viel, wie in keinem Klimarechenzentrum weltweit zur Verfügung steht", so Dr. Leonard Smith vom Pembroke College in Oxford. In der ersten Hälfte des Rechenprojekts wird das Modell für die Zeit von 1950 bis 2000 durchgeführt. Anschließend werden die Ergebnisse mit dem tatsächlichen Witterungsverlauf in dieser Zeit verglichen. Die Forscher sehen dann, welche Parameter des Modells das Wetter tatsächlich beeinflussen. Parameter, die sich als unwirksam herausstellen, werden in der zweiten Phase des Experiments nicht mehr berücksichtigt. Die restlichen Parameter werden dann als Grundlage für die Vorhersagen von 2000 bis 2050 herangezogen. Indem sie ihre PCs in der Zeit, in der sie nicht genutzt werden, dem Projekt zur Verfügung stellen, können die Teilnehmer eines der Vorhersagemodelle durchführen und so das Projekt unterstützen. Dazu erhalten sie ein Programm und ein Handbuch auf CD. Jeder Teilnehmer beginnt an einem anderen Zeitpunkt zwischen 1950 und 2000 und verwendet dazu die entsprechenden Parameter. Die Anwendung läuft sowohl unter Windows, Macintosh als auch Linux. Am Programmende wird der Teilnehmer aufgefordert, die Ergebnisse per E-mail einzusenden. Die Teilnehmer können ihrerseits auf ihrem Bildschirm eine Planetensimulation und die Fortschritte der anderen Modelle betrachten. Bisher beteiligen sich 17.000 Rechner an diesem Projekt. Mit ersten Ergebnissen ist innerhalb eines Jahres zu rechnen.
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Vereinigtes Königreich