Neue Instrumente für Linguisten
Das Gebiet der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft hat eine lange Geschichte und umfasst Errungenschaften wie die Rekonstruktion der alten indoeuropäischen Sprache. Die Fachmethoden sind allerdings oftmals arbeitsintensiv, außerdem mangelt es auf dem Gebiet an methodologischer Innovation. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts QUANTHISTLING (Quantitative modeling of historical-comparative linguistics: Unraveling the phylogeny of native South American languages) wurden die fachlichen Verfahrensweisen verfeinert. Über die Studie wurden neue, weniger zeitaufwändige Rechenmethoden entwickelt. Forscher entwickelten mehrere Open-Source-Recheninstrumente. Das Ziel war, die Kluft zwischen der konventionellen sprachwissenschaftlichen Forschung und der neueren, quantitativen historischen Linguistik zu überwinden. Die Instrumente waren Wissenschaftlern dabei behilflich, Texte herzustellen, die sowohl vom Menschen als auch von Maschinen gelesen werden können. Unter Verwendung des neuen Toolsets analysierte das Team verschiedene Sprachgruppen und zahlreiche Datensätze. Die Arbeit beinhaltete eine Digitalisierung der Wissensgrundlagen zu den jeweiligen Sprachen, die bis dahin ausschließlich in gedruckter Form verfügbar gewesen waren. Die Projektarbeit wird dieses Forschungsgebiet unter anderem auch dadurch modernisieren, da es für Wissenschaftler mit Interesse in der Verwendung rechnergestützter Analysen ansprechender wird. Die Resultate sind dabei behilflich, die Forschungsgeschwindigkeit in einem Bereich zu beschleunigen, in dem langfristige Forschungszeitrahmen die Norm sind.
Schlüsselbegriffe
Sprachen, Linguistik, Südamerikanisch, QUANTHISTLING, Phylogenie,
