Wissenschaftler der GFS stellen fest, dass Treibhausgasemissionen möglicherweise niedriger sind als erwartet
Laut einer neuen Forschungsstudie unter Verwendung von Satellitenaufnahmen ist die Bewaldung der Erde größer als erwartet. Damit ist es möglich, dass auch die Treibhausgasemissionen niedriger liegen. Wissenschaftler der Direktion für Wissenschaftsstrategie und des Instituts für Umwelt und Nachhaltigkeit der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission sowie des britischen Unternehmens Conservation Technology Ltd. nahmen an dem Projekt teil. Sie fanden heraus, dass die Standardschätzungen für Bewaldung und den Grad der Reduzierung und infolgedessen auch die Emissionen an Treibhausgasen nicht den Tatsachen entsprechen und dass die Situation weniger ernst ist als erwartet. Unter Verwendung von Satellitenaufnahmen als Teil einer neuen statistischen Stichprobenerhebung kam das Forschungsteam zu dem Ergebnis, dass zwischen 1990 und 1997 etwa 5,8 Millionen Hektar an tropischem Regenwald jedes Jahr verloren gingen und etwa weitere 2,3 Millionen Hektar sichtbare Schäden aufwiesen. Diese Zahlen liegen etwa 23 Prozent niedriger als die der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), deren Zahlen sich auf Expertenmeinungen und Sekundärinformationen aus den betroffenen Ländern stützen. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass die Ergebnisse ihrer Verwendung von Langzeitmodellen für die Umwandlung von Biomasse in Kohlendioxid ein bedeutend niedrigeres vorhergesagtes Niveau aufwiesen als das, welches das Zwischenstaatliche Gremium für Klimaveränderungen (IPCC) der UN für die Jahre 1989 bis 1998 bekannt gab.