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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Gendering activism in populist radical right parties. A comparative study of women’s and men’s participation in the Northern League (Italy) and the National Front (France)

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Die Geschlechter und der „Anti-Immigrations“-Aktivismus in Europa

Grundlegende Forschung hat die Geschlechterdimensionen gesellschaftlicher Anti-Immigrationsbewegungen im Europa der Gegenwart beleuchtet.

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Untersuchungen, welche die Bedeutung der Frauen und der Geschlechter in radikalen rechtspopulistischen (radical right populist, RRP) Bewegungen erforschen, sind begrenzt vorhanden. Außerdem haben die wenigen vorhandenen qualitativen Studien zu den Geschlechtern und dem RRP-Aktivismus zu keinem systematischen Vergleich hinsichtlich der Vorgehensweisen von Frauen und Männern geführt. Das EU-finanzierte Projekt GAPRR (Gendering activism in populist radical right parties. A comparative study of women's and men's participation in the Northern League (Italy) and the National Front (France)) ermöglichte eine vergleichende Analyse zum geschlechterspezifischen Aktivismus in zwei RRP-Parteien. Dies waren die Partei Lega Nord in Italien und der Front National in Frankreich. Es wurden sowohl Erfahrungen von Männern als auch von Frauen untersucht. Im Zuge der ethnographischen Untersuchungen wurde beleuchet, in welcher Weise sich die Geschlechterverhältnisse auf die Strategien der beiden Parteien sowie auf die Vorgehensweisen, das Narrativ und die Motive der Aktivisten auswirken. Es wurde ebenfalls untersucht, wie sich die Geschlechterverhältnisse im Zuge diese Prozesse im Zusammenspiel zwischen Gesellschaftsschicht und Alter verändern. In dieser Hinsicht fungieren die Geschlechter als Linse, über die RRP-Parteien versuchen, ein modernes und respektables Öffentlichkeitsimage zu projizieren. Gegenwärtig versuchen diese Parteien, deren Öffentlichkeitsimage zu normalisieren und deren „Anti-Immigrations“-Forderungen durch die Nutzung von Argumenten und Themen zu legitimieren, die traditionell von linksgerichteten und feministischen Bewegungen bspw. zur Verteidigung der Rechte von Frauen und Homosexuellen verwendet werden. Die ursprünglichen Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Strategien der Parteien von einem nationalen Gebilde aus Volkszugehörigkeit und Geschlecht geprägt sind. Ferner zeigt das GAPRR-Projekt im Gegensatz zu Vermutungen bestehender Studien, dass Frauen diesen Bewegungen nicht nur beitreten, um einem männlichen Angehörigen – etwa dem Ehemann oder Vater – zu folgen und dass ihre Motivation nicht bloß damit verbunden ist, das traditionelle Familienbild zu verteidigen. Die Forschung zeigt hingegen, dass Männer von RRP-Parteien aufgrund der Förderung traditioneller Familienwerte angezogen werden können. Die Arbeit wird für Wissenschaftler im Bereich von Gender Studies, Politik und Volkszugehörigkeit sowie für Beteiligte im Bereich der Prävention von politischem Extremismus und politischer Radikalisierung hilfreich sein.

Schlüsselbegriffe

Gender, Aktivismus, radikale Rechtspopulisten, GAPRR, Lega Nord, Front National

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