Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary
Inhalt archiviert am 2024-05-28

The Ecology of Crusading: The Environmental Impact of Conquest, Colonisation and Religious Conversion in the Medieval Baltic

Article Category

Article available in the following languages:

Die umweltbezogenen und kulturellen Auswirkungen mittelalterlicher Kreuzzüge auf das östliche Baltikum

Im Laufe des 13. Jahrhunderts hatten Kreuzzüge massive kulturelle und ökologische Auswirkungen auf die mittelalterlichen heidnischen Kleinstädte, die im heutigen Ostseeraum liegen. Im Rahmen einer EU-Initiative wurden die Umweltauswirkungen und kulturellen Umschwünge erforscht.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Nach ihren Eroberungen führten die christlichen Ritter des Deutschen Ordens in den baltischen Stämmen das Christentum ein. Die Ritter des Deutschen Ordens oktroyierten den eroberten Heiden, welche die Natur größtenteils für heilig erachteten, ebenfalls ihre Vorstellungen von der Natur und der Viehnutzung auf. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des EU-finanzierten Projekts TEC (The ecology of crusading: The environmental impact of conquest, colonisation and religious conversion in the medieval Baltic) das Zusammenspiel zwischen Eroberungen, Kolonisierungen und Umweltveränderungen im nordöstlichen Europa während des Mittelalters untersucht. Zur Erreichung der Ziele wurden im Zuge von TEC mehrere fortschrittliche Techniken im Bereich der wissenschaftlichen Archäologie mit historischen und isotopischen Daten kombiniert. Die Projektpartner untersuchten die Umweltauswirkungen von Burgen, die vom Deutschen Orden gebaut worden waren, indem an Stätten im heutigen Estland, Lettland und Polen vergleichende Untersuchungen durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Umweltveränderungen im östlichen Baltikum variierten und ungleichmäßig waren. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass sich die territoriale Gebietsstruktur des Deutschen Ordens und der Burgenbau in der späten Kreuzzugperiode entwickelte. Weitere Erkenntnisse zeigen, dass dieser militärische Orden über interregionale Versorgungsnetze in der Lage war, Ressourcen von den Randregionen in die baltischen Kreuzzuggebiete zu transportieren. Eine Anpassung an die harschen landschaftlichen Bedingungen war ebenfalls erfolgreich. Um einer Kolonisierung den Weg zu bereiten, wurden Wälder gefällt und Land kultiviert. In Regionen, die ihre Unabhängigkeit behielten, wurde das Land progressiv transformiert. In allen Fällen wurde auf lokales Nutzvieh zurückgegriffen, wobei mehr Futter gegeben und die Landwirtschaft ausgeweitet wurde. Der Orden erschloss umfänglich natürliche Luxusrohstoffe wie Bernstein und Pelze. Trotz der europäischen christlichen Herrschaft wurden in den eroberten Gebieten die kultischen Praktiken und heiligen Naturstätten nachfolgend toleriert. TEC warf neues Licht auf die kulturellen Ursprünge der ökologischen Veränderungen, die das heutige Europa prägen.

Schlüsselbegriffe

Baltikum, Kreuzzüge, Deutscher Orden, TEC

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich