Vom Körper zum Bauernhof auf den Teller: Zur Wirkung von Arzneimitteln
Weltweit werden große Mengen von Wirkstoffen, u.a. Hormone, Antibiotika und Parasitenmittel eingesetzt, um Krankheiten bei Mensch und Tier zu behandeln. Die Medikamente werden im Organismus verstoffwechselt und dann über Urin und Kot ausgeschieden, mit dem häufig Agrarflächen gedüngt werden. Indem die Toxizität und Aufnahme der Substanzen in Böden und Pflanzen untersucht wird, lassen sich potenzielle Risiken für die Landwirtschaft ermitteln. Das EU-finanzierte Projekt PHARMASOILS (Fate and effects of pharmaceuticals in soil-plants system) untersuchte die Wirkung von Arzneimittelrückständen auf Lebensmittelsicherheit und Pflanzenproduktion im Vereinigten Königreich. Hierfür identifizierten die Forscher wichtige Substanzen und entwickelten Möglichkeiten, um deren Effekt zu beurteilen. Identifiziert wurden eine Reihe von Pharmazeutika in Abwässern und Böden, die sich in Pflanzen akkumulieren, was sich nicht nur die Pflanze, sondern auch Mensch und Tier schädigen könnte. PHARMASOILS fand nun heraus, dass die untersuchten Medikamente ein nur geringes Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen, selbst bei Böden mit höchsten Belastungen durch diese Wirkstoffe. Zudem wurde die Wahrscheinlichkeit, dass durch die in Böden typischerweise vorkommenden Konzentrationen Pflanzen absterben, als gering bewertet, allerdings könnte die Ertragsleistung darunter leiden. Das Projekt bietet damit ein nützliches Werkzeug, um zu prognostizieren, inwieweit welche Arzneimittel von Pflanzen aufgenommen werden. Die Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse zur Pflanzenproduktivität und Lebensmittelsicherheit, was letztlich dem Verbraucher und Landwirt mehr Sicherheit gibt.
Schlüsselbegriffe
Pharmazeutika, Düngemittel, Lebensmittelsicherheit, Toxizität, Böden, Pflanzen, PHARMASOILS