Forscher rufen zum "kalten Krieg" gegen den Klimawandel auf
Teilnehmer des Wissenschafts- und Technologieforums auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg haben zu einem neuen "kalten Krieg" gegen den Klimawandel aufgerufen. Dringendes Handeln sei notwendig, um den Schaden, den die Menschheit dem Klima, der Atmosphäre und der biologischen Vielfalt weltweit zugefügt hat, zu beheben. Dieser Aufruf folgte der Einigung der Delegierten über Möglichkeiten zur Bewältigung der weltweiten Fischereikrise. Der US-amerikanische Forscher Berrien Moore erklärte, politische Interessen dominierten bereits viel zu lange die Forschung über den Klimawandel. Darüber hinaus dürfe die Politik die unumkehrbaren Veränderungen, die die Menschen der Umwelt beigebracht haben, wie z.B. das Fällen großer Waldflächen, nicht weiter ignorieren. "Die Probleme sind da, und wir können uns davor nicht drücken", meinte er. Der Gipfel führte auch zu einem einmaligen gemeinsamen Appell zur Zusammenarbeit des Weltwirtschaftsrats für nachhaltige Entwicklung (WBCSD) und von Greenpeace, die zur Schaffung eines internationalen Rahmens zur Bekämpfung der Klimaveränderung aufriefen. "Die Klimaveränderung ist ein globales Problem, das eine globale Koordinierung erfordert", so WBCSD-Präsident Björn Stigson, der vor über 300 Vertretern der Presse, der Regierungen, der Wirtschaft und der Nichtregierungsorganisationen (NRO) sprach. "Die Wirtschaft erwartet von den Regierungen, dass sie die Klimaveränderung durch die Schaffung eines solchen Rahmens bekämpft." Obwohl es zwischen dem WBCSD und Greenpeace viele Unstimmigkeiten gibt, sind sie übereingekommen, einen Dialog zu initiieren, um die Regierungen zu drängen, sich stärker für einen internationalen politischen Rahmen einzusetzen, der Innovation und Umsetzung ermöglicht, anregt und belohnt. Sie riefen auch andere Vertreter aus dem öffentlichen und privaten Sektor auf, ihr Handeln zur Bekämpfung der Gefahren der Klimaveränderung zu intensivieren. "Noch vor zehn Jahren haben wir uns wie Katze und Hund bekriegt. Wir werden zwar weiterhin Unstimmigkeiten haben - als Befürworter der Idee aber werden wir uns einigen", so Rémi Parmentier, der politische Direktor von Greenpeace International.