Britische Wissenschaftler entwickeln neuen, schnelleren DNA-Test auf Tuberkulose
Ein neuer DNA-Test, mit dem Tuberkulose in wenigen Stunden nachgewiesen werden kann, könnte die Lösung für die Anstrengungen der EU in der Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten und insbesondere von AIDS, Malaria und Tuberkulose in den Entwicklungsländern darstellen. Mit dem neuen DNA-Test, der von britischen Wissenschaftlern entwickelt wurde, lässt sich Tuberkulose innerhalb von zwei bis drei Stunden nachweisen. Professor Mike Barer von der Universität Leicester nutzte die bei der Entzifferung des Genoms des Mykobakterien-Tuberkulosebakteriums gewonnenen Ergebnisse, um Marker zu finden, die zur Erkennung des Keims verwendet werden können. Früher dauerte es oft Wochen, bis die Tests zu - teilweise ungenauen - Ergebnissen führten. "Im Bereich der Bekämpfung von Infektionskrankheiten beginnt die Gentechnik nun, sich auszuzahlen. Für die Sequenzierung des Tuberkulosebakteriums wurde ein sehr hoher Betrag aufgewandt. Hierbei handelt es sich um eine wirklich unmittelbare Anwendung, die von praktizierenden Ärzten täglich eingesetzt werden kann", sagte Professor Barer. Die EU unterstützt eine Partnerschaft zwischen Europa und den Entwicklungsländern mit 200 Millionen Euro, die für die Entwicklung neuer Arzneimittel und Impfstoffe gegen HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose eingesetzt werden. Die von der Kommission angestrebte "Partnerschaft der europäischen und Entwicklungsländer für klinische Versuche" (EDCTP) erhält neben den 200 Millionen Euro an EU-Mitteln auch 200 Millionen Euro von nationalen klinischen Forschungsprogrammen der beteiligten Länder und 200 Millionen Euro seitens anderer Geber und der Industrie. Die Bekämpfung der drei genannten Krankheiten ist außerdem ein Schwerpunkt des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) im Bereich der Forschung und technologischen Entwicklung unter dem vorrangigen Themenbereich "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit".