Europaparlamentarier befürchtet Ablehnung der Finanzierung der Stammzellenforschung durch den Rat
Wie Marco Cappato, MdEP aus Italien, gegenüber CORDIS-Nachrichten sagte, befürchtet er, dass Italien und andere Länder die Finanzierung der Forschung an menschlichen Embryos unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) blockieren werden. Angesichts der Einwände gegen die Finanzierung der Forschung an menschlichen Stammzellen unter dem RP6 hat die dänische Ratspräsidentschaft einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der ein Moratorium bis zum 31. Dezember 2003 für solche Forschungsmaßnahmen vorsieht. Zu diesem Zeitpunkt sollen ausführliche Durchführungsbestimmungen bezüglich der ethischen Fragen in diesem Zusammenhang vorliegen. Cappato zeigte sich im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten vor allem enttäuscht darüber, dass die ursprüngliche Einigung zwischen Rat, Parlament und Kommission abgelehnt wurde. Daher habe die dänische Präsidentschaft, als deutlich wurde, dass manche Mitgliedstaaten die ursprüngliche Vereinbarung ablehnten, keine andere Wahl gehabt, als einen Kompromiss vorzuschlagen. Gegenüber CORDIS-Nachrichten machte Cappato die italienische Regierung dafür verantwortlich, dass man nun in einer Sackgasse stecke. Darüber hinaus sei zu befürchten, dass Italien mit Unterstützung anderer Länder auch die Finanzierung anderer Formen der Stammzellenforschung blockieren könnte. Cappato zufolge habe es sich bei der ursprünglichen Vereinbarung bereits um einen Kompromiss gehandelt, denn verschiedene MdEP, darunter er selbst, hätten die Finanzierung des Klonens zu therapeutischen Zwecken unter dem RP6 befürwortet, was diese Vereinbarung jedoch ausschloss. Die Angelegenheit kommt auf dem Rat für Wettbewerbsfähigkeit am 30. September zur Sprache.
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