Liikanen fordert Strategie und Vision zur Nutzung der EU-Forschungsergebnisse im Bereich Verkehr
Der EU-Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft Erkki Liikanen hat eine europäische Strategie und Vision gefordert, um die Ergebnisse EU-geförderter Forschungsprojekte rund um intelligente Fahrzeuge besser nutzen zu können. In einer Rede am 27. September auf der Konferenz der FIA Foundation/ERTICO in London über "e-mobility - towards intelligent transport" (E-Mobilität - für einen intelligenten Verkehr) betonte Liikanen die Rolle, die die von der EU geförderten Forschungsprojekte in der Entwicklung von Spitzentechnologien gespielt haben. Zur vollständigen Nutzung dieser Ergebnisse, so der Kommissar, müssten sich diese neuen Systeme auf dem Markt deutlicher abheben. "Es ist klar, dass eine europäische Strategie und Vision erforderlich sind, um die Marktchancen und das wirtschaftliche Potenzial intelligenter Fahrzeuge und mobiler Dienstleistungen besser nutzen zu können, und gleichzeitig eine sicherere Mobilität für Europa zu erreichen", sagte der Kommissar. Er fügte hinzu, dass die neuen Systeme auf dem Markt weit verbreitet werden müssten, um die Vorteile aus den Erkenntnissen der von der EU geförderten Projekte realisieren zu können. "Leider herrscht in den meisten Fällen immer noch eine große Kluft zwischen der Technologieentwicklung und ihrem Einsatz zu akzeptabeln Kosten und in ausreichender Menge sowie ein zu geringes Bewusstsein der Verbraucher", sagte er. Liikanen forderte gemeinsame Anstrengungen der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft, um das Verständnis und die Akzeptanz der Öffentlichkeit in Bezug auf Sicherheitssysteme zu erhöhen und so gleichzeitig auch die Nachfrage zu steigern. "Die E-Mobilität [...] wird weiterhin den Weg für sauberere, grünere und sicherere Automobile, wirtschaftlichere Verkehrssysteme und Transportdienstleistungen von höherer Qualität ebnen", führte Liikanen aus. Die Entwicklung telematischer Dienstleistungen habe bereits zu neuer Technologie für die Navigation, das Fuhrparkmanagement sowie Ferndiagnosen geführt. "Mehr und mehr dieser Dienstleistungen werden personalisiert und auf Lokalisierungsdaten basieren", sagte Liikanen. Ein zentraler Aspekt zukünftiger Forschung werden wahrscheinlich intelligente integrierte Sicherheitssysteme sein, sagte der Kommissar. Diese Systeme berücksichtigen nicht nur den Fahrer und das Fahrzeug, sondern ebenfalls die Umgebung des Fahrzeugs. Mit Hilfe von kooperativen Systemen können wichtige Sicherheitsinformationen zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur ausgetauscht werden. Andere Sicherheitssysteme können durch einen Notruf automatisch Hilfe anfordern. Ein innovatives Paket, das aktive und passive Sicherheitsmaßnahmen enthält, steht ebenfalls ganz oben auf der Agenda für die Automobilindustrie. Liikanen bezog sich auf ein kürzlich gegebenes Versprechen der Automobilindustrie in Europa, eine Reihe von Maßnahmen für einen erhöhten Schutz von Fußgängern einzuführen. "Die Entwicklung der Technologie ist vielleicht noch nicht ausreichend fortgeschritten, dass ein Anfahren von Fußgängern ausgeschlossen werden kann. Die Industrie arbeitet jedoch daran", sagte er. Liikanen hat kürzlich außerdem Maßnahmen zur Einrichtung eines E-Safety-Forums ergriffen. "Mit diesem Forum soll die Entwicklung und der Einsatz intelligenter integrierter Sicherheitssysteme durch folgende Punkte beschleunigt werden: Beteiligung an der Ausarbeitung und Umsetzung eines europäischen Aktionsplans zur E-Sicherheit, Stärkung des Bewusstseins der Benutzer und Förderung der Entwicklung offener Plattformen, einer offenen Systemarchitektur und Standardsoftware, der Kommunikation, der Dienstleistung und von Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine", sagte Liikanen in London.