Liikanen: Beseitigung des "unternehmerischen Defizits" in Europa
Das Kommissionsmitglied für Unternehmen und die Informationsgesellschaft Erkki Liikanen hat seine Strategie zur Förderung des Unternehmertums in Europa vorgestellt. In einer Rede an der Vlerick Leuven Gent Management School sagte Liikanen, Untersuchungen hätten ergeben, dass Europa in Bezug auf das Unternehmertum hinter den USA zurückbleibe. Hierzu trage die Abneigung der Europäer hinsichtlich der Übernahme von Geschäftsrisiken bei. Der Schlüssel zur Überbrückung der Kluft zwischen Europa und den USA liegt Liikanen zufolge bei der nächsten Generation von Unternehmenseigentümern. "Unternehmerische Gesinnung und Qualifikationen können bei jungen Menschen in Schule und Universität gefördert werden. Unternehmertum sollte als Haltung gefördert werden [...] durch die Entwicklung persönlicher Qualitäten wie Kreativität, das Eingehen von Risiken und Verantwortung." Das Kommissionsmitglied hob neben einer Änderung der Einstellung auch eine Reihe praktischer Schritte hervor, die durchgeführt werden, um das Unternehmertum in Europa zu fördern. Hierzu gehören: - Erlernen der besten Praktiken von anderen Mitgliedstaaten durch Vergleich von Initiativen - Sicherstellung von mehr privater Finanzierung der Unternehmerausbildung auf Universitätsebene - Schaffung eines freundlicheren Umfeldes für die Gründung und Entwicklung von Unternehmen - Verbesserung der Verbindungen zwischen Universitäten, Forschungsinstituten und privaten Unternehmen - Förderung der Vorteile eines Europäischen Forschungsraums zur Schaffung eines "Innovationssystems" für Europa. Liikanen ist der Meinung, dass durch die Anregung durch derartige Maßnahmen eine neue Kultur des Unternehmertums geschaffen werden kann und somit die von den europäischen Staatschefs im Jahr 2000 in Lissabon definierten Ziele für den Fortschritt erreicht werden können.