Neues Internet-Forschungszentrum betreibt Pionierarbeit
Seit dem 27. September ist das Oxford Internet Institute (OII) in Betrieb. Es beschäftigt sich als eines der ersten Forschungszentren überhaupt mit den gesellschaftlichen Auswirkungen des Internet und soll seine Ergebnisse in die europäische Internet-Politik einfließen lassen. Das OII will eine Vorreiterrolle in der europäischen Internet-Forschung einnehmen und dabei nicht nur mit anderen Lehr- und Forschungseinrichtungen, sondern auch mit der Wirtschaft und mit Behörden zusammenarbeiten. Professor Bill Dutton, der erste Direktor des OII, nannte es gegenüber CORDIS-Nachrichten paradox, dass die Forschung über die gesellschaftlichen Auswirkungen des Netzes trotz der allgemeinen Verfügbarkeit des Internet und seiner riesigen Mengen an Informationen immer noch sehr begrenzt ist. Den Schwerpunkt der Forschungsarbeit des Instituts bilden verschiedene Kernthemen, darunter Regierungsführung (E-Demokratie), Online-Lernen und -Bildung, Wissenschaft und Internet sowie Privathaushalte, wo die jährliche Auswertung der Web-Nutzungsgewohnheiten von 2000 britischen Haushalten in Vergleichsprojekten mit Forschungsarbeiten in Europa und weltweit verwendet wird. Als weitere Studienobjekte sind Normen, Sicherheit und Inhalte im Zusammenhang mit den Kernthemenbereichen vorgesehen. Was seinen Einfluss auf die europäische Internet-Politik anbelangt, geht das Institut langfristig vor, wie Professor Dutton erklärte: "Wir wollen die derzeitigen Gesetzgebungsprozesse in Europa bereichern, gehen aber davon aus, dass das OII die politische Planung erst in zwei bis drei Jahren wirklich beeinflussen wird." Bereits jetzt ist das OII bestrebt, bei der Internet-Forschung in Europa Pionierarbeit zu leisten. Im März 2003 plant es unter dem Titel "Broadband Divides" ein Forum für Forschung, Industrie und staatliche Stellen. Außerdem hat es sich an zwei Aufforderungen zur Interessensbekundung für das Sechste Rahmenprogramm beteiligt.