Forscher erfinden die Mausefalle neu
Ratten und Mäuse tragen mehr als 70 Krankheiten mit sich herum, die auf den Menschen übertragbar sind; zudem schädigen sie Kulturpflanzen und Infrastruktur. Gegenwärtig übliche Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen sind wirkungslos und setzen große Mengen an Giften in die Umwelt frei, während die Nagetierpopulation Jahr für Jahr weiter wächst. Ziel der von der EU finanzierten Initiative PIEDPIPER (Piedpiper) war die Entwicklung eines Schädlingsbekämpfungsgeräts, das die gegenwärtig vorhandenen Vorrichtungen auf umweltfreundliche und kostengünstige Weise übertrifft. Die Forscher integrierten neue Technologien der vier an dem Projekt teilnehmenden Unternehmen. PIEDPIPER arbeitete daran, die minimale Giftstoffmenge herauszufinden, deren Anwendung Nagetiere tötet. Die Forscher wollten außerdem das Toxin in die Blutbahn der Schadnager bringen, ohne dass Gefahr für Menschen oder Haustiere besteht. Um den Nagetieren den Giftstoff zu verabreichen, entwickelte PIEDPIPER ein Aerosolsystem, das den Giftstoff durch die Haut in den Blutkreislauf des Nagetiers einbringt. Dank der Arbeit der Forscher sind nun keine Lebensmittelköder mehr erforderlich. Man untersuchte Nagetierurin und isolierte Verbindungen, mit denen die Schadnager in die Falle gelockt werden. Die Projektmitglieder konnten die derzeitigen Industrienormen übertreffen und die Giftstoffmenge pro Nagetier von 5 ml auf gerade einmal 1 ml reduzieren. Sie entwickelten eine Substanz, die nicht wasserlöslich ist und deren Konzentration gesteuert werden kann, wenn sie auf das Nagetier gesprüht wird. PIEDPIPER hat somit ein Produkt entwickelt, das umweltfreundlich ist und über eine geringere toxische Belastung als alle gängigen Schadnagergifte verfügt. Diese Forschung hat den Weg hin zu einer sicheren und wirksamen Nagetierbekämpfung geebnet.
Schlüsselbegriffe
Schädlingsbekämpfung, Schadnager, Nagetier, Toxine, PIEDPIPER, umweltfreundlich, Blutbahn, Aerosolsystem