Management von kontaminierten Flächen aus Der Perspektive der Interessengruppen
Ansätze für das Management verschmutzter oder anderweitig kontaminierter Landflächen haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Heutzutage sollte kontaminiertes Land auf wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltige Weise verwaltet werden. Doch bisher hat die Konzeptualisierung der methodischen Instrumente der Sozialwissenschaften dafür verwendet. Die EU-finanzierte Initiative NEXSUS (Network-based expert-stakeholder framework for sustainable remediation) entwickelte einen neuartigen Weg, um die soziale Nachhaltigkeit von Managementstrategien für kontaminierte Flächen zu beurteilen. Diese Forschung schlägt einen soziologischen Ansatz vor - die Analyse sozialer Netzwerke - als eine Möglichkeit, die Nachhaltigkeit dahingehend zu beurteilen, wie gut verschiedene Akteure (oder Kategorien von Akteuren) beteiligt sind und ihren Stimmen bei der Verwaltung von kontaminiertem Land Gehör verschaffen können. Um dies zu erreichen, kombinierten die Forscher Indikatoren sozialer Netzwerke mit benutzerbasierten Indikatoren der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeit für Managementprojekte von kontaminierten Flächen. Ihre Bewertungsmethode besteht aus Noten, die Nutzer drei Sätzen von Nachhaltigkeitsindikatoren zugeordnet haben, sowie aus der zentralen Bedeutung der einzelnen Benutzer im Stakeholder-Kommunikationsnetz und weist ihnen einen Rang zu. Mit dieser neuen Methode können Praktiker verstehen, wie die Ziele für kontaminierten Flächen, die beteiligten Gruppen beeinflussen und umgekehrt. Die Forscher wendeten erfolgreich ihre Methodik auf das Management kontaminierter Flächen in Italien in einer der größten europäischen Industriezonen (Porto Marghera) an. Die Ergebnisse sind nicht nur für Forscher nützlich, die sich für das Management kontaminierter Landflächen interessieren, sondern auch für politische Entscheidungsträger, Berater und andere Praktiker. NEXSUS hat das Versprechen gehalten, die soziale Akzeptanz der Land-Management-Projekte zu verbessern, wodurch sich hoffentlich die Einbeziehung von Stakeholdern verbessern und der Widerstand gegen diese Projekte in Zukunft reduzieren wird.
Schlüsselbegriffe
Altlasten, Analyse sozialer Netzwerke, Nachhaltigkeit, Landmanagement, NEXSUS, soziale Nachhaltigkeit