Sekretionssysteme bakterieller Pathogene
Pseudomonas aeruginosa ist ein hochgefährlicher Krankenhauskeim, der über sein Sekretionssystem Giftstoffe und andere infektiöse Proteine (Faktoren) in die Umgebung, andere Bakterien oder Wirtszellen freisetzt. Kürzlich wurde bei P. aeruginosa das neue Sekretionssystem Typ VI (T6SS) entdeckt. Für die einzelnen Arten dieses Sekretionssystem kodieren drei Gene. Zwei von ihnen (H2- und H3-T6SS) sind kaum erforscht, sodass ihre Charakterisierung wichtige Hinweise im Kampf gegen P. aeruginosa-Infektionen liefern könnte. Wissenschaftler der EU-finanzierten Initiative T6SS-PSEUDO-EFFECTOR (Identification of novel effectors of the type six secretion systems in Pseudomonas aeruginosa) modifizierten einen P. aeruginosa-Stamm, um die Faktoren, die das Bakterium über die verschiedenen T6SS absondert, wie auch die Funktion dieser Sekretionssysteme zu bestimmen. Die Wissenschaftler insertierten spezifische DNA, um neben P. aeruginosa-Genen, die für beide interessierende Sekretionssysteme kodieren, einen Enzymmarker zu erzeugen. Dann wurde nach dem Zufallsprinzip die DNA von P. aeruginosa geschnitten und ermittelt, wie dies die Menge der erzeugten Marker beeinflusst. Das Team isolierte jene Bakterien, die bestimmte Mengen an Enzymmarkern herstellten und untersuchte dann DNA-Sequenzen mit Unterbrechungen im Genom. Auf diese Weise konnten Gene identifiziert werden, die H2- und H3-T6SS steuern. Weiterhin identifizierte man Stämme von P. aeruginosa mit überaktiven H2-T6SS. An diesen Bakterienstämmen können hervorragend Proteine und andere Moleküle analysiert werden, die P. aeruginosa über T6SS freisetzt. Die Ergebnisse enthüllen die Rolle dieses T6SS bei P. aeruginosa und zeigen, inwieweit es therapeutisches Ziel sein kann.
Schlüsselbegriffe
Sekretionssystem, Erreger, Bakterium, Pseudomonas aeruginosa, T6SS