Ursachen für Fertilitätsstörungen bei Rindern
Fertilitätsstörungen bei Rindern werden für die europäische Milchviehhaltung immer mehr zum Problem. Eine der Hauptursachen hierfür ist die schlechte Qualität der Eizellen, so genannter Oozyten. Daher sollte die EU-finanzierte Initiative PRO-OVUM (Role of progesterone receptor membrane component-1 in oogenesis and mammalian fertility) die Fertilität verbessern und negative Einflussfaktoren auf die Oozytenqualität untersuchen. Eine Oocyte durchläuft mehrere Entwicklungsstadien, bevor sie reif genug ist, um von Spermien befruchtet zu werden. In der ersten Phase teilt sich die Oozyte und beide "Tochter"-Zellen erhalten jeweils die Hälfte der Chromosomen der Mutterzelle. Diese so genannte Eizellenreifung findet in den Follikeln des Eierstocks statt, sodass die Eizelle zum Zeitpunkt der Ovulation befruchtet werden kann. Wissenschaftler vermuteten nun, dass das Protein PGRMC1 (Progesteron-Rezeptor-Membran-Komponente-1) eine Schlüsselrolle bei der Oozytenproduktion spielt, Bestätigt wurde dies durch Blockierung der PGRMC1-Produktion, die dazu führte, dass keine Reifung stattfand. Weiterhin fanden die Forscher heraus, dass PGRMC1 die Bildung von Follikeln fördern könnte, in denen die Oocyte bis zur Ausstoßung verbleibt. Hierfür kontrolliert das Protein die ordnungsgemäße Proliferation der Zellen, die die Follikelwand bilden. Kenntnisse zum Einfluss von PGRMC1 auf Prozesse und Strukturen, die die weibliche Fruchtbarkeit steuern, können dazu beitragen, die Reproduktionsrate bei Milchkühen zu steigern Dies wird sich positiv auf die Erzeugergewinne auswirken und dazu beitragen, die Nachfrage nach Milchprodukten zu decken. Schließlich steht damit auch ein Modell für Ursachenforschung und Behandlung von Unfruchtbarkeit zur Verfügung.
Schlüsselbegriffe
Fruchtbarkeit beim Rind, Oozyten, PRO-OVUM, Progesteronrezeptor-Membrankomponente-1, Follikel