Europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen arbeiten zusammen, um die Kosten der Raumfahrt zu senken
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat eine mit 50 Millionen Euro ausgestattete Initiative gestartet, um die führenden europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmen in einem auf vier Jahre angelegten Projekt zusammenzubringen. Unternehmen, bei denen es sich normalerweise um Wettbewerber handelt, sollen nun ihre Ressourcen bündeln, um zu einer wirkungsvolleren Produktionsweise zu gelangen. Statt Raumfahrzeuge nach genauen Spezifikationen zu bauen, dem üblichen, teuren Verfahren, werden die Unternehmen aufgefordert, ihre Raumfahrzeuge aus wiederverwendbaren Teilen zu bauen. Dies ist z.B. durch die Entwicklung "intelligenter" Systeme für Satelliten möglich. Ein intelligentes System ist ein Mehrzweck-Bauteil, das die gleichen Aufgaben wie mehrere konventionelle Teile erfüllen kann. Mit dieser Methode soll die Anzahl der Teile und die Größe und Masse eines Raumfahrzeugs verringert werden, sodass auch die Kosten der Missionen sinken. Die Unternehmen werden zwar aufgefordert, neue Methoden zu übernehmen, doch die ESA schreibt ihnen nicht vor, was sie bauen sollen, wie Anton Linssen von der ESA sagte: "Wir haben keine Auflagen gemacht. Es liegt bei der Industrie, uns zu sagen, was sie unternehmen will, um Raumfahrzeuge leichter und leistungsfähiger zu machen." "Leichtere intelligente Systeme führen zu einer Senkung der Gesamtkosten einer Mission. Daher werden wir vielleicht mehr Missionen starten können", so Linssen weiter. "Eine Alternative wäre, in einer Weltraumsonde mehr Experimente durchzuführen. In beiden Fällen profitiert die Wissenschaft davon."