Südafrikanischer Wissenschaftsminister fordert globale Partnerschaften zur Überwindung der digitalen Kluft
Die Schlüsselfaktoren hinter der Kluft zwischen Europa und einem Kontinent wie Afrika sind die mangelnde moderne Infrastruktur, ineffiziente und schwache Regelungen sowie der Mangel an lokalen Softwareinhalten zur Förderung der Nachfrage nach Technologie, sagte der südafrikanische Minister für Wissenschaft und Technologie Dr. BS Ngubane auf der IST-Konferenz am 4. November in Kopenhagen. Dr. Ngubane sprach auf einem Workshop zur Untersuchung der Frage der digitalen Kluft. Die Sitzung, einer von 36 Themenworkshops auf der Veranstaltung, hatte zum Ziel, die Delegierten über die Ungleichheit der Technologienutzung und -ausbildung zu informieren und gleichzeitig festzustellen, worauf man sich beim Angehen des Problems konzentrieren sollte. Dr. Ngubane begann mit einem allgemeinen Kommentar über den Wert der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), indem er sagte, sie seien "Instrumente für die Entwicklung und nicht einfach die Belohnung für Entwicklung". Er nannte Beispiele, wo dies der Fall ist, und sagte, dass Technologien erfolgreich eingesetzt worden seien, um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu fördern, Gesundheitserziehung und Fernunterricht zu erleichtern und Chancen zur Erhöhung des allgemeinen Lebensstandards zu nutzen. Nur durch globale Partnerschaft könne die Technologiekluft überwunden werden, so Dr. Ngubane. Nachdem er eine afrikanische Initiative zur Förderung der Nutzung von Technologie vorgestellt hatte, forderte er die Industriestaaten und ihre politischen Institutionen auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun. Ein Sprecher brachte während der Sitzung vor, dass die digitale Kluft lediglich ein Element einer viel umfassenderen sozialen Kluft sei. Professor Radermaker sagte, solange nicht alle Menschen Zugang zu Nahrung, Wasser, Gesundheitsdiensten und Bildung hätten, werde es wenig Sinn machen zu versuchen, den ärmsten Mitgliedern der Gesellschaft die Technologie nahe zu bringen. Die Auslöschung der Armut, sagte er, wäre der erste Schritt zur wirklichen Überwindung der digitalen Kluft. Es wurden umfangreiche Forschungsarbeiten in diesem Bereich durchgeführt und auf dem Workshop wurden die Ergebnisse zweier getrennter Studien vorgestellt. Die erste zeigte, dass mangelnde Bildung und ein niedriges Einkommen die beiden Hauptfaktoren sind, die Menschen an der Nutzung von IKT hindern, und dass die Nutzung von Technologie durch Menschen, die unter diese beiden Kategorien fallen, tatsächlich abnimmt. Der zweite Bericht zeigte, dass es wesentlich weniger wahrscheinlich ist, dass Menschen, die in ländlichen Gebieten leben, regelmäßig Computer nutzen, als Menschen, die in Stadtzentren leben. Dies ist auf die mangelnde Breitbandinfrastruktur außerhalb von Städten, Bildungslücken im Bereich der IKT und die Tatsache, dass die Dienste eher auf städtische als auf ländliche Gebiete ausgerichtet sind, zurückzuführen. Der Workshop war als Forum für den Austausch von Erfahrungen und Informationen zum Thema digitale Kluft konzipiert. Die Beiträge einer breiten Palette von Leuten aus verschiedenen Umfeldern und mit unterschiedlichen Hintergründen haben sicherlich allen Anwesenden neue Perspektiven und Ideen eröffnet, wie dieses herausfordernde und dauerhafte Thema angegangen werden kann.