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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Blick in die Zukunft bei der Abschlusssitzung der RP6-Einführungsveranstaltung

"Knöpfen Sie sich ihre Vertreter auf der Konferenz vor, üben Sie Druck auf sie aus", meinte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin am 13. November. Diesen Aufruf tätigte er mit dem Ziel, dass dem wissenschaftlichen Fortschritt in dem Vertrag, der von der Konferenz entworfen w...

"Knöpfen Sie sich ihre Vertreter auf der Konferenz vor, üben Sie Druck auf sie aus", meinte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin am 13. November. Diesen Aufruf tätigte er mit dem Ziel, dass dem wissenschaftlichen Fortschritt in dem Vertrag, der von der Konferenz entworfen wird, mehr Bedeutung eingeräumt wird. Der Kommissar sprach auf der Abschlusssitzung der Einführungsveranstaltung zum Sechsten Rahmenprogramm (RP6). Mit ihm am Runden Tisch saßen eine Reihe hochrangiger Politiker und Forscher, die die bevorstehenden Herausforderungen über das RP6 hinaus betrachteten. "Über das RP6 hinaus brauchen wir eine strategische Vision, die alle Beteiligten mit einschließt", sagte die französische Forschungsministerin Claudie Haigneré. "Wir müssen die ambivalente Haltung gegenüber dem Fortschritt los werden. Ich hoffe, wir können alle dieser Herausforderung gerecht werden, nicht nur für die Zukunft der Forschung, sondern auch für die Zukunft Europas." Der Vertragsentwurf, der vom Vorsitzenden der Europäischen Konferenz Valéry Giscard d'Estaing erstellt wurde, enthält bereits eine grobe Linie zur Förderung des wissenschaftlichen Fortschritts. "Das ist jedoch nicht ausreichend", meinte die Vorsitzende von EURAB, dem Europäischen Forschungsbeirat, Helga Nowotny. "Der Vertrag muss die Forschung zu einem Teil unserer europäischen Identität machen und Artikel zur Wissensproduktion und zur Wissensgesellschaft enthalten", so Professor Nowotny, "sonst verpassen wir eine Chance, da Verträge nicht so häufig neu verfasst werden!" Über das RP6 hinaus, so Professor Nowotny, habe Europa drei Säulen, die miteinander verbunden werden müssen: neue Entdeckungen und Wissensproduktion, Innovation und Bildung "im weitesten Sinne des Wortes". Auch der EU-Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft Erkki Liikanen hob Innovation als Priorität hervor. Er wies einen Teil der Verantwortung für die Förderung von Innovation den nationalen Regierungen zu. Sie sollten dies durch die Schaffung offener und wettbewerbsfähiger Märkte, die Einführung eines Gemeinschaftspatents ("der langsame Fortschritt hier ist äußerst bedauerlich"), die Förderung von Unternehmertum und Kooperation zwischen Forschung und Industrie durch Bündelung sowie durch Ermutigung zur Teilnahme an den Rahmenprogrammen tun. Die Präsidentin und CEO des italienischen Bracco-Konzerns Diana Bracco rief zur Einrichtung eines Technologievorausschau-Programms auf, um nationale Technologiesysteme konsistent und kohärent zu gestalten. Braccos Prioritäten für die Zukunft sind wissenschaftliche Spitzenforschung, Berücksichtigung ethischer Fragen und globaler Wettbewerb. Sie rief die EU auf, eine Priorität für die Zukunft zu wählen, und meinte: "Wenn Europa einen zentralen Punkt auswählen könnte, wären wir effektiver im Erzielen von Ergebnissen." Zwischen dem Fünften und dem Sechsten Rahmenprogramm gibt es bereits einige weit reichende Veränderungen. Der französische Europaabgeordnete und Berichterstatter für das Sechste Rahmenprogramm Gérard Caudron betonte diesen Punkt und bemerkte scherzhaft: "Das RP6 hat jetzt mehr oder weniger seine Nummer 6 verloren!" Das Parlament habe jedoch sichergestellt, dass die Bedürfnisse aller erfüllt werden, fügte er hinzu. Im Hinblick auf das RP7 forderte Caudron, dass genügend Mittel zur Verfügung gestellt werden sollten, um den Betrieb von ITER, dem internationalen thermonuklearen Versuchsreaktor, auf den Weg zu bringen. In Bezug auf das vom Europäischen Rat festgelegte Ziel, bis 2010 drei Prozent des BIP für Forschung aufzuwenden, war der belgische Forschungsminister Charles Picqué realistisch. "Trotz der Tatsache, dass wir uns darauf verpflichtet haben, bleibt die wissenschaftliche Forschung ein wackeliger Punkt, wenn Prioritäten gesetzt werden", so der Minister. "Wir haben oft ehrgeizige Ziele für die Zukunft, aber manchmal sind wir nicht in der Lage, uns darauf zu einigen." An der Konferenz nahmen mehr als 8.500 Teilnehmer teil. Sie war damit die bisher größte Veranstaltung der Kommission. Mit Teilnehmern aus 65 Ländern und allen fünf Kontinenten war Busquins Beschreibung der Veranstaltung als "kleines Europäisches Forschungsraum-Dorf" sehr zutreffend. "Ich habe immer gesagt, dass das Rahmenprogramm nur ein Instrument ist", so der Kommissar bezüglich des endgültigen Ziels der Schaffung eines Europäischen Forschungsraums. "Dies ist nur der Anfang. Das RP6 muss dazu beitragen, die Dynamik aufrecht zu erhalten." "Es liegt in unserer Verantwortung, den Europäischen Forschungsraum aufzubauen", so Claudie Haigneré. Die bevorstehende Arbeit wurde auch von Helga Nowotny hervorgehoben, die meinte: "Wir haben schon viel erreicht, der EFR ist da [...] aber er muss noch eine konkretere Form bekommen."