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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Britischer Bioethikrat legt Konsultationspapier über individuelle Arzneimittel vor

Der britische Nuffield Council on Bioethics hat ein Konsultationspapier über ethische Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung von individuellen Arzneimitteln (Pharmakogenetik) vorgelegt. Zukünftig könnten Medikamente auf das genetische Profil eines Patienten zugeschnitten ...

Der britische Nuffield Council on Bioethics hat ein Konsultationspapier über ethische Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung von individuellen Arzneimitteln (Pharmakogenetik) vorgelegt. Zukünftig könnten Medikamente auf das genetische Profil eines Patienten zugeschnitten werden. Dies ist notwendig, weil manche Menschen auf Grund des genetischen Aufbaus auf das gleiche Arzneimittel anders als andere reagieren, sodass bestimmte Mittel nicht bei jedem wirken und andere unerwünschte Nebenwirkungen haben oder sogar zum Tod führen. Die pharmakogenetische Forschung untersucht, inwiefern die genetischen Unterschiede die Reaktion von Menschen auf ein Medikament beeinflussen. Dies könnte dazu führen, dass der Arzt einem Patienten eine Probe abnimmt, daraus ein DNA-Profil erstellt und voraussagt, welche Arzneimittel am besten wirken oder weniger Nebenwirkungen besitzen. Die Pharmakogenetik untersucht bereits vorhandene und zukünftige Therapien für HIV/AIDS, Krebs und Depressionen. Bis zum umfassenden klinischen Einsatz dieser Therapien kann es zwar noch mehrere Jahre dauern, doch der Nuffield Council hält es für wichtig, sich bereits jetzt mit den möglichen ethischen und rechtlichen Fragen zu befassen. Der Nuffield Council on Bioethics hat daher eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich u.a. damit beschäftigen wird, ob die Pharmakogenetik noch mehr Ungerechtigkeit in der Gesundheitsfürsorge bedeuten wird und ob die Entwicklung von Medikamenten für bestimmte Bevölkerungsgruppen andere ausschließen könnte. "Wir würden Stellungnahmen von Einzelpersonen und Organisationen zu den ethischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Fragen dieses in schneller Entwicklung befindlichen Gebiets begrüßen und freuen uns auf ein breites Spektrum an Meinungen zu diesen Fragen", sagte Professor Peter Lipton, der Leiter der Arbeitsgruppe und der Fakultät für Geschichte und Philosophie der Naturwissenschaft an der Universität Cambridge. Der Nuffield Council on Bioethics ist ein unabhängiges Gremium, das sich mit neuen ethischen Fragen auf Grund der Entwicklung der Medizin und der Biologie befasst. Die Arbeitsgruppe, zu der Philosophen, Naturwissenschaftler und Ärzte gehören, wird im Herbst 2003 einen Bericht vorlegen.

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