IRC-Netz überprüft Fortschritte und diskutiert Innovationsstrategie der Kommission
Die siebte Jahrestagung des Netzes der Innovationsvermittlungszentren (IRC) vom 20. bis 22. November in Nürnberg war geprägt von lebhaften Diskussionen über den Stand des Innovations- und Technologietransfers in Europa. Hohe Beamte der GD Unternehmen der Europäischen Kommission gaben Einzelheiten einer neuen Mitteilung zur Innovationspolitik, die Anfang nächsten Jahres vorgelegt werden soll, bekannt und untersuchten Möglichkeiten für Spitzenleistungen des Netzwerkes. Heinz Zourek, stellvertretender Generaldirektor der GD Unternehmen, eröffnete die Konferenz mit dem Hinweis darauf, dass die anstehende Mitteilung der Kommission sich mit verschiedenen umfassenden und grundlegenden Fragen der Innovation auseinandersetzen wird. "Gibt es ein besonderes europäisches Innovationsmodell?", fragte er. Heißt dies, dass es dann ein Modell oder 15 oder 25 Modelle gibt, die die unterschiedlichen Traditionen der Mitgliedstaaten und der Beitrittsländer widerspiegeln? Unterscheidet sich der europäische Weg vom US-amerikanischen und japanischen, und wäre dies ein Nachteil? Wie lassen sich die Innovationsverfahren in Europa verbessern? Nach der Veröffentlichung ihrer Mitteilung Anfang nächsten Jahres will die Kommission Reaktionen auf die in diesem Dokument dargelegten Ideen sammeln. Zourek forderte die IRC auf, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Giulio Grata, Direktor der Direktion Innovation der GD Unternehmen, gab Hinweise auf das Endziel der geplanten Mitteilung: "Wir wollen in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten einen organischen und integrierten Ansatz an die Innovationspolitik in Europa einführen." Die Plenarsitzungen und parallel stattfindenden Seminare auf der Konferenz beschäftigten sich mit dem heutigen Stand des IRC-Netzes, das 1995 mit Unterstützung der Kommission gegründet wurde, um die Innovation durch die Unterstützung und Durchführung des grenzüberschreitenden Transfers neuartiger Technologien in Europa zu fördern. Die meisten IRC werden von einem Konsortium regionaler Organisationen wie Handelskammern, universitären Technologiezentren und regionalen Entwicklungsagenturen betrieben. In den 68 IRC in ganz Europa sind rund 250 solcher Partnerorganisationen beteiligt, sodass in den meisten Regionen eine lokale Präsenz gewährleistet ist. Mark Schneider gab als Vertreter des IRC-Zentralreferats einen Überblick über die Leistung der IRC und erklärte, es sei ein gutes Jahr gewesen, da das Netz die Anzahl der Abschlüsse von Technologietransfervereinbarungen verdoppeln konnte. Darüber hinaus seien auch mehr grenzüberschreitende Geschäfte als im Vorjahr abgeschlossen worden. Ferner wurden verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität, Kompetenz und Professionalität der IRC besprochen. Yannis Tsilibaris, Referatsleiter ad interim für Netze und Dienste bei der GD Unternehmen, erklärte, alle Beteiligten profitierten bereits seit zwei Jahren von der Initiative der IRC, sich aktiver an der Führung des gesamten Netzes zu beteiligen. Arbeitsgruppen und Lenkungsausschüsse hätten einen Beitrag für die Arbeit des IRC-Zentralreferats geleistet, das die Arbeit der IRC koordiniert und unmittelbar der Kommission untersteht. An der siebten IRC-Jahrestagung nahmen an drei Tagen 240 Delegierte teil.