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Kommerziellere Ausrichtung der IRC?

Die siebte Jahrestagung des Netzes der Innovationsvermittlungszentren (IRC) vom 20. bis 22. November in Nürnberg befasste sich u.a. mit der Frage, wie IRC durch die Verbesserung der Qualität der Dienste, der Kompetenz und der Professionalität ein Spitzenforschungsnetz errichte...

Die siebte Jahrestagung des Netzes der Innovationsvermittlungszentren (IRC) vom 20. bis 22. November in Nürnberg befasste sich u.a. mit der Frage, wie IRC durch die Verbesserung der Qualität der Dienste, der Kompetenz und der Professionalität ein Spitzenforschungsnetz errichten sollen. Die leichte Senkung des Anteils der Europäischen Kommission an der Finanzierung war ebenfalls ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung. Das IRC-Netz nahm seine Arbeit 1995 als Pilotprojekt zur Förderung des Technologietransfers in ganz Europa auf und erhielt damals 75 Prozent seiner Mittel von der Gemeinschaft. Der Rest stammte vor allem von einzelstaatlichen Behörden. Dieser Anteil ist in der Zwischenzeit deutlich zurückgegangen und liegt nun bei 50 Prozent. Vor den auf der Tagung versammelten Vertretern der IRC aus ganz Europa kündigte Giulio Grata, Direktor der Direktion Innovation bei der GD Unternehmen der Europäischen Kommission, an, nun sei es an der Zeit, sich auf eine Senkung des Gemeinschaftsanteils an der Finanzierung unter die Schwelle von 50 Prozent - vielleicht auf 40 Prozent - einzustellen. Heinz Zourek, stellvertretender Generaldirektor der GD Unternehmen, erklärte, die Kommission sei zufrieden mit der Arbeit der IRC, die jedoch immer ein "Anstoßprojekt" darstellen sollten. Jetzt, fast acht Jahre nach der Gründung des IRC-Netzes, hält er es für angebracht, das Netz mehr den Marktbedingungen auszusetzen, und zwar mit einer kommerzielleren Ausrichtung. Grata ging darauf ein, wie die IRC auf diese Herausforderung reagieren könnten. Aus seiner Sicht müssten sie die neue Lage zusammen mit den Behörden ihres Landes und ihren Kunden aus der Wirtschaft analysieren. Des Weiteren könnten sie ihr Dienstleistungsangebot erweitern oder straffen: "Vielleicht könnte man weniger Gewicht auf Punkte legen, die von nicht so großem Interesse sind, oder sich auf lohnendere Bereiche konzentrieren. An Anpassungen wird man nicht vorbeikommen." Eine Reaktion auf die neuerliche Senkung der Gemeinschaftsmittel wäre die Einführung von Gebühren für die Dienstleistungen der IRC. Vassilios Tsakalos vom IRC-Dienst "Help-Forward" erklärte auf der Tagung, dies würde den professionellen Status der IRC anheben und dazu führen, dass die Kunden die erbrachten Leistungen mehr schätzen. Wenn die Leistungen der IRC vom Markt angenommen würden, statt mit öffentlichen Mitteln finanziert zu werden, würde sich auch die Stimmung unter den Mitarbeitern verbessern. Peter Wolfmeyer vom IRC Nordrhein-Westfalen bemerkte dazu jedoch, die IRC hätten bereits vor zwei Jahren ihre Leistungen den Kunden in Rechnung stellen können und jetzt seit auf Grund des schwierigeren wirtschaftlichen Umfelds nicht der richtige Zeitpunkt, um Kunden für Dienstleistungen bezahlen zu lassen. Hans-Jorgen Flor vom IRC Norwegen fügte hinzu, die Kostenpflichtigkeit führe die IRC als öffentliche Stellen in ein Dilemma, denn sie könnten zwar Geld verdienen, wenn sie für größere KMU (kleine und mittlere Unternehmen) arbeiteten, was jedoch hieße, dass sie Kleinstunternehmen vernachlässigen würden. Zourek entgegnete, die IRC müssten, wenn sie nicht als kommerzielle Unternehmen agieren wollten, den Status einer Behörde annehmen. In diesem Fall sei eine grundlegende Änderung der Regeln erforderlich: "Das Europäische Parlament müsste die Netze gründen und betreiben, und Sie würden unter der Kontrolle des Rechnungshofs stehen, denn Sie würden eine öffentliche Dienstleistung erbringen." Dies würde heißen, dass die IRC ihre Flexibilität einbüßen würden, die ihnen zurzeit erlaubt, Unternehmen wirkungsvoll zu unterstützen. Die Kommission wird die Gespräche mit den Mitgliedstaaten in dieser Angelegenheit fortsetzen. In einer der Abschlussreden der Konferenz forderte Yannis Tsilibaris, Referatsleiter ad interim für Netze und Dienste bei der GD Unternehmen, die Zuhörer auf, nichts zu überstürzen, denn es könnte noch einige Jahre dauern, bevor es tatsächlich zu einer weiteren Senkung der gemeinschaftlichen Mittel für die IRC kommt. Allerdings sollten sich die Netze bereits jetzt auf eine Zukunft einstellen, in der die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Dienste der IRC stärker betont wird.

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