Konferenz der EU-Verbindungsbüros für Forschung und Technologie hört von Zukunftsplänen für Innovations- und Rahmenprogramm
Das Netzwerk der europäischen Innovation Relay Centres (IRCs - EU-Verbindungsbüros für Forschung und Technologie) wurde auf seiner Jahreskonferenz am 22. und 23. Oktober in Marseilles vom stellvertretenden Generaldirektor der GD Unternehmen Heinz Zourek in seinem Fortbestand bestätigt. Auf der Konferenz erklärte Dr. Giulio Grata, der Direktor der Direktion Innovation, die Form des vorgeschlagenen Sechsten Rahmenprogramms (RP6) und er gab bekannt, dass das Programm KMU-Innovation nicht als gesondertes Programm fortbestehen werde. Zourek sprach von der Notwendigkeit einer Rationalisierung bei den Netzen. Er erläuterte die Notwendigkeit einer gemeinsamen elektronischen Plattform, die von den Netzbetreibern gemeinsam genutzt werden könne, sowie die Notwendigkeit der Entwicklung einiger gemeinsamer Basisdienste, wie beispielsweise Diagnosen und Wegweiser für die verschiedenen EU-Netze, einschließlich der IRC, der Euro-Info-Center sowie der Europäischen Informationszentren für den Handel. Er versicherte den Abgeordneten, dass die IRC als ein wesentliches Element des RP6 betrachtet würden und dass die sich abzeichnenden Pläne, wie beispielsweise die Möglichkeit einer gemeinsamen Namensgebung für die von der Kommission unterstützten Netze, am 8. November im Rahmen der europäischen Konferenz über die Host-Strukturen der Euro-Info-Center in Brüssel, bei der 500 Teilnehmer erwartet wurden, zur Diskussion mit EU-Kommissar Erkki Liikanen anstünden. Dr. Grata sprach anschließend über die Gesamtpläne für das RP6 und insbesondere über den Bereich 2 "Strukturierung des Europäischen Forschungsraums", der Forschung und Innovation, Humanressourcen und die Mobilität der Forscher, Forschungsinfrastrukturen sowie wissenschafts- und gesellschaftsbezogene Themen umfasst. Die Aktion "Forschung und Innovation" wäre für die am Technologietransfer und der Technologienutzung Beteiligten die Hauptaktion. Unter dem Titel "Forschung und Innovation" seien sechs Arten von Aktivitäten vorgesehen, erläuterte er: - Vernetzung der am europäischen Innovationssystem Beteiligten und Durchführung von Analysen und Studien zur Förderung des Erfahrungsaustausches und des Austauschs guter Praktiken. - Aktionen zur Förderung einer überregionalen Zusammenarbeit im Hinblick auf Innovation und die Unterstützung des Aufbaus von Technologieunternehmen sowie für die Vorbereitung regionaler Strategien. - Aktionen zum Experimentieren mit neuen Tools und neuen Vorgehensweisen im Hinblick auf technologische Innovation. - Aufbau oder Konsolidierung von innovationsbezogenen Informations- und Hilfsdiensten. - wirtschaftliche und technologische informationsbezogene Aktivitäten. Zu dieser Arbeit zählen die Analysen technologischer Entwicklungen, Anwendungen und Märkte, gefolgt von der Verarbeitung und Verbreitung von Informationen zur Unterstützung von Forschern, Unternehmern und insbesondere von KMU und Investoren bei ihrem Entscheidungsprozess. - Analyse und Bewertung von Innovationsaktivitäten, die im Rahmen von Forschungsprojekten der Gemeinschaft durchgeführt werden, sowie die Auswertung von Lehren, die daraus gezogen werden können. Grata verwies anschließend auf das derzeitige Innovationsprogramm, das auch die Analyse und das Benchmarking von Innovationspolitiken und -leistungen in Europa unterstütze. Er erklärte, dass im Rahmen der Aktivitäten des Bereichs 3 "Stärkung der Grundlagen des Europäischen Forschungsraums" eine kontinuierliche Arbeit dieser Art vorgesehen sei. Dazu zähle insbesondere das Benchmarking von Forschungs- und Innovationspolitiken auf nationaler, regionaler und europäischer Ebene. Derzeit wird ein Großteil dieser Arbeit in dem Projekt "Trendchart der Innovation in Europa" zusammengefasst. "Für die Innovation ist kein gesondertes Programm mehr erforderlich", sagte er. "Eine separate Identität könnte tatsächlich kontraproduktiv sein." Er fuhr fort, dass die Innovation nunmehr an politischem Profil gewonnen habe und zu einem wesentlichen Element aller Aktionen des RP6 geworden sei. Im Rahmen der Konferenz wurden ferner die Ergebnisse einer unabhängigen strategischen Studie vorgestellt, die die weitere Notwendigkeit der IRC aufzeigte und Vorschläge für künftige Aktionen unterbreitete. Die weitere Entwicklung der Professionalität der IRC durch Schulungen und Qualitätsmaßnahmen war ein wiederkehrendes Thema sowohl in dem Bericht als auch in den Parallelveranstaltungen der Konferenz. Der Studie zufolge herrscht noch immer ein Marktmangel im Hinblick auf Unterstützungsdienste für den transnationalen Technologietransfer (TTT), der von einem qualitativ hochwertigen IRC-Netzwerk ausgefüllt werden könnte. Um dies zu erreichen, empfiehlt die Studie als wichtigstes Ziel die Erreichung und Erhaltung eines hohen Dienstleistungsstandards bei der Bereitstellung von TTT an die Kunden. Dies müsse jedoch von den zwei untergeordneten Zielen, d.h. der Erreichung von greifbaren wirtschaftlichen Vorteilen für die Kunden trotz eines erfolgreichen TTT und der Problemlösung bei TTT-Leistungsdefiziten in benachteiligten Regionen, unterstützt werden. Aus diesem Grunde richten sich die Anstrengungen auf den Aufbau einer stärkeren TTT-Leistung im Netz und zugleich auf die Erreichung eines besseren Wertes für die Geldresultate. Das IRC-Netzwerk hat stetig an Größe und Stärke zugenommen und deckt nunmehr 30 Länder ab. Bislang haben bereits über 1.000 Experten des transnationalen Technologietransfers beim Abschluss von etwa 900 Lizenz-, Vertriebs- oder Mitentwicklungsgeschäften zwischen den Partnern verschiedener europäischer Länder mitgewirkt. Insgesamt sind fast 250 Partnerorganisationen beteiligt, die in den meisten Regionen Europas für örtliche Präsenz sorgen. An der sechsten IRC-Jahreskonferenz nahmen an drei Tagen über 300 Personen teil.