Kommission nimmt Vorschlag für neues "eLearning"-Programm an
Die Kommission hat einen Vorschlag für ein Programm angenommen, das auf die Förderung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zur Verbesserung der "eLearning"-Tools abzielt. Das Programm, für dessen dreijährige Laufzeit ein Budget von 36 Millionen Euro vorgesehen ist, ist die Reaktion auf Forderungen nach einer besseren Integration der neuen IKT in Bildungs- und Schulungssysteme, die auf den Tagungen des Rates in Lissabon, Stockholm und Barcelona geäußert wurden. In einer Stellungnahme zu diesem Beschluss erläuterte die EU-Kommissarin für Bildung und Kultur Viviane Reding: "Diejenigen unserer Mitbürger, die keine Möglichkeit zum Erwerb digitaler Kompetenz haben, sind stark von sozialer und beruflicher Ausgrenzung bedroht. Um dieser digitalen Kluft entgegenzuwirken und eine bessere Nutzung des Internet in Schulen, Hochschulen und in der Berufsbildung zu erreichen, schlägt die Prodi-Kommission das Programm "eLearning" vor. [...]". Das Programm ist auf drei Schwerpunkte ausgerichtet. Zu den vorgesehenen Instrumenten zählen zum Beispiel virtuelle Strukturen für Information, Zusammenarbeit und den Austausch bewährter Praktiken. Darüber hinaus sieht der Plan vor, die Beteiligung der EU an internationalen Projekten von Institutionen wie zum Beispiel der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu fördern. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf der Bekämpfung der digitalen Kluft. Ziel ist es, die Erarbeitung von Methoden für die Vermittlung digitaler Kompetenz durch Forschungs- und Studienprojekte zu unterstützen. Ein besonderes Augenmerk wird auf den Bürgern liegen, die Probleme beim Zugang zur klassischen Bildung bzw. Berufsbildung haben. Die Maßnahmen werden die Entwicklung interaktiver Spiele beinhalten, die das Erlernen des Umgangs mit den neuen IKT erleichtern. Die wesentlichen Ideen des Aktionsbereichs "virtueller Campus" sind die Nutzung der neuen IKT zur Erleichterung der Mobilität von Studenten und Dozenten, die Verbesserung der Qualität der Lehre und die Förderung der gegenseitigen Anerkennung von Curricula. Das Programm "eLearning" wird den Aufbau einiger virtueller Hochschulplattformen (virtueller Campus) unterstützen, an denen mindestens drei Mitgliedstaaten beteiligt sein müssen. Diese Plattformen sollen die Grundlage für gemeinsame "Online-Studiengänge" bilden, deren Curricula "virtuelle" und "reale" Lehrveranstaltungen umfassen. Dadurch sollen die Vernetzung virtueller europäischer Hochschulen und die Entwicklung von Modellen für Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor auf dem Gebiet der Hochschulbildung gefördert werden. Letztes Element des Programms ist die Einrichtung von Schulpartnerschaften durch das Internet. Hierdurch soll jeder junge Europäer Gelegenheit erhalten, im Laufe seiner Schulzeit an internationalen Kooperationsprojekten teilzunehmen. Zur Erleichterung der virtuellen Partnerschaft wird ein Unterstützungs- und Beratungsnetzwerk auf der Grundlage der Beteiligung von Lehrern eingerichtet, die über Erfahrung in diesem Bereich verfügen. Außerdem werden im Rahmen des Programms mit den Schulpartnerschaften verbundene öffentlichkeitswirksame Maßnahmen gefördert (Wettbewerbe, Preise, Veröffentlichungen usw.). Oberste Ziele des "eLearning"-Programms sind die Förderung des sozialen Zusammenhalts und eine Beitragsleistung zur Erreichung des strategischen Ziels, die Europäische Union bis 2010 zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen.