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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Liikanen: Förderung des Unternehmergeists ist der Schlüssel zu Wirtschaftswachstum

Der Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft Erkki Liikanen betonte die Notwendigkeit, das unternehmerische Potenzial in Europa zu erschließen, als er während eines Seminars am 22. Januar in Brüssel den Hauptbeteiligten das Grünbuch zu Unternehmergeist sowie ...

Der Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft Erkki Liikanen betonte die Notwendigkeit, das unternehmerische Potenzial in Europa zu erschließen, als er während eines Seminars am 22. Januar in Brüssel den Hauptbeteiligten das Grünbuch zu Unternehmergeist sowie Initiativen für KMU (kleine und mittlere Unternehmen) vorstellte. Während das Grünbuch auf künftige politische Verbesserungen abzielt und mehr Menschen in Europa zum Einstieg ins Unternehmertum motivieren und darauf vorbereiten möchte, liefert das Paket von Dokumenten, das sich auf KMU bezieht (das KMU-Paket), einen Überblick über die jüngsten Fortschritte in der Politik für Kleinunternehmen in Europa. Es analysiert, wie die Mitgliedstaaten, die Beitrittsländer und die Kommission die in der Europäischen Charta für Kleinunternehmen verankerten Grundsätze umsetzen. Außerdem stellt es im Einzelnen die KMU-Dimension für EU-Politiken vor und weist auf weitere politische Maßnahmen hin. "Unternehmergeist spielt eine wichtige wirtschaftliche Rolle als Motor für Wettbewerbsfähigkeit, Schaffung von Arbeitsplätzen und Wirtschaftswachstum", so Liikanen. Der Kommissar sprach von drei Säulen für Maßnahmen im Grünbuch: die Notwendigkeit, Hindernisse für die Entwicklung und das Wachstum von Unternehmen zu beseitigen, Risiken und Ertrag des Unternehmertums ins Gleichgewicht zu bringen und vor allem die Einstellung der Gesellschaft in Bezug auf Unternehmergeist zu ändern. "Unternehmergeist ist in erster Linie eine Mentalität", meinte Liikanen. Liikanen zufolge "muss jedoch für die richtige Politik die richtige Analyse gemacht werden". Vor diesem Hintergrund erhielten die Seminarteilnehmer das Wort. Insbesondere zwei Hochschullehrkräfte, Professor Roy Thurik, Professor für Industriebetriebswirtschaft und Betriebswirtschaft von Kleinunternehmen an der Erasmus Universität in Rotterdam, und Professor Juan Roure, Professor für Unternehmertum an der IESE Business School in Spanien, machten Anmerkungen und Vorschläge zu dem Grünbuch. Laut Professor Thurik ist der Unternehmergeist "Europas Geheimwaffe", da "Kleinheit zu Vielfalt führt [...]. Die Inhaber von Kleinunternehmen können experimentieren, um zu sehen, was technisch machbar ist. Sie können Neuerungen einführen und konkurrieren [...]. Der Gesamteindruck ist, dass Kleinheit zu Wirtschaftswachstum führt." Professor Thurik begrüßte zwar die durch das Grünbuch geförderte Debatte, bemerkte jedoch, dass es einen Mangel an "quantitativen Zielen" aufweise, die seiner Meinung nach zur Beruhigung der Menschen beitragen würden. Professor Roure konzentrierte sich darauf, wie bestehende kleine und mittlere Unternehmen wachsen können. Wie das Grünbuch betont, haben nur 30 Prozent der europäischen KMU Wachstumsambitionen. Dies ist nach Meinung von Professor Roure nicht genug. Er machte verschiedene Vorschläge zur Förderung des Wachstums: - Einrichtung eines Rats für Unternehmergeist der europäischen Behörden und der Hauptbeteiligten, um den Veränderungsprozess zu leiten. - Einführung einer großen Kommunikationsveranstaltung, "Unternehmergeist-Tag", sowie eines kontinuierlichen Plans zur Förderung des Unternehmergeists auf allen Ebenen (d.h. auf Bildungs-, lokaler, regionaler und europäischer Ebene). - Schaffung eines europäischen Modells für Wachstumsmanagement durch Entwicklung von Selbstbewertungs-Tools, eines Auszeichnungssystems und eines Scoreboard zur Anerkennung von Fortschritten. - Entwicklung und Förderung von Ausbildungsprogrammen für Lehrer, Minderheitsgruppen und potenzielle Business Angels. - Entwicklung von Programmen zur Unterstützung der Einrichtung eines Verwaltungsrats und der Anwendung guter Praktiken. - Beschleunigung der Reform des steuerlichen und rechtlichen Rahmens zur Schaffung eines günstigeren Umfelds für Risiko und Wachstum. Ein weiterer Teilnehmer des Seminars war Hans-Werner Müller, Generalsekretär der Europäischen Union des Handwerks und der Klein- und Mittelbetriebe (UEAPME). Er sprach über die Notwendigkeit, künftige politische Verbesserungen zu beschleunigen. "Wenn wir das europäische Sozialmodell aufrechterhalten wollen, brauchen wir Ergebnisse." Müller zufolge müssten zur Erfüllung der Strategie von Lissabon, Europa bis 2010 zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum zu machen, die Bürokratie und die Tabus in Bezug auf das Unternehmertum beseitigt werden. Ein weiterer Referent des Seminars war Peter Jungen, Vorsitzender des European Business Angel Network (EBAN), der die koordinierte Initiative der GD Unternehmen begrüßte und das Grünbuch sowie das KMU-Paket als "einen wichtigen Meilenstein für ein besseres Verständnis des europäischen Unternehmertums" betrachtete. Jungen betonte außerdem die Notwendigkeit von Business Angel-Investitionen in das Unternehmertum, um zur Beseitigung des europäischen "Unternehmergeistdefizits" beizutragen. Man hofft, dass die Ergebnisse des Seminars einen wertvollen Input aller Hauptbeteiligten zu dem Grünbuch und dem KMU-Paket leisten werden. Zur Erleichterung einer kohärenten und umfassenden Antwort ist eine Liste von zehn Fragen zum Unternehmergeist erstellt worden. Feedback zu dem Grünbuch und dem KMU-Paket wird für Ende Juni 2003 erwartet. Die GD Unternehmen der Kommission und der griechische EU-Vorsitz werden außerdem gemeinsam am 13. Februar in Saloniki eine Konferenz zur Zukunft des Unternehmertums in Europa organisieren, die den Beteiligten eine weitere Gelegenheit zum Follow-up des Grünbuchs geben wird.

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