Auswirkungen des Klimawandels auf Graslandschaften
Wiesen stellen das flächenmäßig größte Biom auf der Erde dar - eine komplexe biologische Gemeinschaft, die sich in einem Klima entwickelt hat, das auf allen Kontinenten außer der Antarktis ähnlich ist. Diese biologisch reichen und vielfältigen Gebiete bedecken etwa ein Drittel der Erdoberfläche. Die wichtigsten Familien sind Gräser (Poaceae) und Korbblütler (Asteraceae). Europas Wiesenlandschaften sind bedroht und gehen wegen des durch menschliche Aktivitäten verursachten Klimawandels alarmierend zurück. Nun soll die evolutionäre Entwicklung von Graslandschaften anhand vergangener biotischer und abiotischer Veränderungen genauer untersucht werden, um künftige Handlungsoptionen aufzuzeigen. Schwerpunkt des Projekts GRASSLANDS (The evolution of the grassland biome: exploring past events to predict future scenarios) waren die Entstehung und Ausbreitung von Grasland-Biomen und Analysen der wichtigsten Komponenten. In einem gemeinsamen Ansatz wurden unabhängige Analysen von DNA-Sequenzdaten und eine Neubewertung fossiler Funde zur Bestimmung des Zeitrahmens durchgeführt. Wie die Wissenschaftler belegten, erfolgte eine gleichzeitige Ausbreitung von Gräsern und Korbblütlern, als die Kohlendioxidwerte in der Atmosphäre im späten Oligozän dramatisch zurückgingen. Diese Entdeckung wird neuen Aufschluss über die Evolutionsgeschichte von Poaceae und Asteraceae liefern und erklären, warum sich Blühpflanzen zur dominierenden Komponente in fast allen Ökosystemen der Erde entwickelten.