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THE VIA EGNATIA: THE ARCHAEOLOGY OF A EUROPEAN CULTURAL ROUTE

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Akkreditierung für Via Egnatia

Ein EU-finanziertes Team hat interdisziplinäre Forschung mit wegbereitenden Technologien kombiniert, um erstmalig einen spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kulturweg zu rekonstruieren.

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Per Definition hat eine Kulturstraße ihre eigene spezifische und historische Dynamik und Funktionalität. Die als eine der bedeutendsten Kulturstraßen Europas bekannte Via Egnatia wurde ursprünglich im 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung von den Römern erbaut und verband den Bosporus mit der Adria. Sie hat eine Länge von 1 120 km und wurde im Lauf der Zeit zu der am meisten bereisten europäische Route für Handel, kulturellen Austausch, Kriegführung, Diplomatie und Pilgerreisen. Das als Egnatia Odos bekannte Ingenieurprojekt in Griechenland verläuft in etwa parallel zur historischen Straße. Resultat waren Rettungsausgrabungen und bedeutende neue Funde. Dennoch ist sie nicht auf der Liste der Europäischen Kulturstraßen des Europarates zu finden und bleibt damit kulturell nur schwer fassbar. Das Projekt THE VIA EGNATIA (The Via Egnatia: The archaeology of a European cultural route) hat nun die erste Untersuchung der Strecke in ihrer Gesamtheit zur Verfügung gestellt. Die Forschung beschäftigte sich mit dem Zeitraum von 1204 bis 1501 und man führte Schulungen an neuen Technologien durch. Archäologische Reisen von der Türkei bis nach Albanien waren zur Kartierung der Strecke und zur Visualisierung ihrer bebauten Umgebung unerlässlich. Gleichermaßen bildeten sich während der Arbeit Phasen der Wiederentdeckung, Aufnahme, Zerstörung und Aufzeichnung des antiken und mittelalterlichen Erbes von Egnatia in spätmittelalterlicher und moderner Zeit heraus. Wissenschaftliche Arbeiten wurden in nationalen und internationalen Forschungsforen in Griechenland, Spanien, der Türkei, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten vorgestellt. Workshops und Konferenzen konzentrierten sich auf den allmählichen Wandel der Landschaften des Balkans als ein Teil der Geschichte des östlichen Mittelmeers, Rezeption und Archäologie des antiken und mittelalterlichen Erbes der Egnatia von frühneuzeitlichen Reisenden sowie die Egnatia im digitalen Zeitalter. Des Weiteren wurden Via-Egnatia-Bildungsinitiativen für Kinder von Grundschulen und weiterführenden Schulen in Cambridge (Massachusetts, USA) und Thessaloniki mit einem länderübergreifenden EU-finanzierten Kulturpartnerschaftsprogramm zwischen Griechenland, Ungarn und Polen verknüpft. Zu den Ergebnisse zählen Schulungen in Hinsicht auf räumliche und visuelle Technologien, digitale Plattformen, Strategien und Innovationen.

Schlüsselbegriffe

Via Egnatia, Kulturstraße, kulturelle Route, Kulturweg, Egnatia Odos, Archäologie, digitale Plattformen

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